die Existenz halbdurchlässiger Wände vorausgesetzt wird,
welche für einzelne Gase absolut undurchdringlich, für
andere aber in beliebigem Grade durchdringlich sind.
169. Wir setzen im Folgenden voraus, dass das ganze
System eine einzige gasförmige Phase bildet; die übrigen
Fälle werden im nächsten Capitel behandelt werden. Es
seien n, n x , n%, . . . die Molekülzahlen der einzelnen,
durch ihre Moleküle definirten Gase, die Summe dieser
Molekülzahlen N, ferner die Verhältnisse:
Vl c
N~~ • N 11 N
die numerischen Concentrationen der einzelnen Molekül
arten. Wenn dann in dem Gasgemenge eine chemische
Umwandlung (Zersetzung) möglich ist, bei welcher die
gleichzeitigen Aenderungen der Molekülzahlen n sich ver-
halten
einfachen
Zahlen
positiv oder negativ, je nachdem die Molekülzahlen durch
den Process vergrössert oder verkleinert werden, so findet
nach der allgemeinen Gleichgewichtsbedingung o<D = 0
(§ 157) in Bezug auf diese Umwandlung reciprokes
Gleichgewicht statt (214), wenn
V v x v 2 / irV'+vi+v 2 + .. .
CC X C 2 ... — ab J >
wobei a und b nur von der Natur der einzelnen Gase,
aber nicht von ihren Mengen und auch nicht von dem
Druck und der Temperatur abhängen. Diese Gleichung
enthält noch die Voraussetzung, dass die Molekularwärme
ei"'.es zusammengesetzten Gases gleich der Summe der
Atomwärmen ist (§30). Lässt man dieselbe fallen, so
tritt auf der rechten Gleichungsseite noch der Faktor T c
hinzu, wo c eine dritte Constante bezeichnet.
170. Das obige Gesetz für die Dissociation von Gasen
ist von verschiedenen Forschern auf verschiedenen Wegen
abgeleitet worden, in einer speciellen Form schon von
Guldberg und Waage, aus den Principien der Wärme
theorie zuerst von Horstmann (215). Die allgemeine
Planck, Thermochemie. 9