Beziehungen rum zweiten Hauptsatz der Wärmetheorie. 133
wo das Produkt einfach über alle Phasen zu erstrecken
ist, und K nicht von den Concentrationen abhängt.
Diese Bedingung stellt soviel Gleichungen dar, als Arten
von Umwandlungen möglich sind, wobei natürlich jedes
mal K einen anderen Werth hat.
176. Die Abhängigkeit der Grösse K von Druck und
Temperatur lässt sich hier nicht, wie oben für Gase (§ 169)
direkt angeben, doch gelten immer folgende, aus § 157
abzuleitende Sätze:
d log nat K
± <L
R ’ T 2 ’
1_ V
R ' T'
8T
d log 71 at K
dp
Hierbei bedeutet Q die Wärmeentwicklung (frei ge
wordene Wärme), V die Volumenvergrösserung des
Systems bei der betrachteten Umwandlung, R das Vo
lumen eines beliebigen Gasmoleküls bei der Temperatur 1
und dem Druck 1. Der Quotient hat, auf kleine Ga
lerien bezogen, ungefähr den Werth Ist also die Um
wandlung nicht von Wärmetönung bezw. von Volumen
änderung begleitet, so ist das Gleichgewicht unabhängig
von der Temperatur bezw. vom Druck. Die erste dieser
Gleichungen ist zuerst von van’t Hoff (224) entwickelt
worden.
177. Die aufgestellten Sätze enthalten auch die
Folgerungen, welche aus der ARRHENius’schen elektroly
tischen Dissociationstheorie für die Gleichgewichtszustände
verdünnter Lösungen hervorgehen, wofern man nur jedes
Ion, ganz abgesehen von seiner elektrischen Ladung, als
selbständiges Molekül in Rechnung zieht. Eine Grenze
erreicht ihre Gültigkeit erst dann, wenn die elektrischen
Kräfte mit den thermodynamischen in Collision kommen,
d. h. wenn die thermodynamische Gleichgewichtsbedingung