Full text: Grundriß der allgemeinen Thermochemie

Beziehungen zum zweiten Hauptsatz der Wärmetheorie. 137 
mit der van’t HoFF’schen Gleichung § 176 verglichen 
worden, welche aus der Abhängigkeit des Dissociations- 
grades von der Temperatur die Wärmetönung bei der 
elektrolytischen Dissociation zu berechnen gestattet. 
(Vergl. unten § 182). 
181. Zwei unabhängige Bestandtheile in zwei 
Phasen. Hier sind durch 2 Variable, z. B. durch Tem 
peratur und Druck, oder durch eine Concentration und 
Temperatur oder Druck, beide Phasen bestimmt. Dieser 
vielfach untersuchte Fall lässt sich noch in 2 Abtheilungen 
scheiden, je nachdem nur eine der beiden Phasen beide 
Bestandtheile in merklichen Mengen enthält, oder beide 
Phasen dieselben enthalten. 
1. Die erste Abtheilung umfasst zunächst das Gleich 
gewicht einer verdünnten Lösung neben dem dampf 
förmigen oder festen reinen Lösungsmittel; hier liefert 
die Gleichung (II) in Verbindung mit den Gleichungen 
§ 176 die Raoult-van’t HoFF’schen (233) Gesetze der 
Gefrierpunktserniedrigung, Dampfspannungsverminderung 
und Siedepunktserhöhung verdünnter Salzlösungen, welche 
die Gesammtzahl der gelösten Moleküle unmittelbar zu 
berechnen gestatten, falls die Schmelzwärme, der Dampf 
druck bezw. die Verdampfungswärme des reinen Lösungs 
mittels bekannt ist. Bei Berücksichtigung der elektro 
lytischen Dissociation behalten diese Gesetze ihre Be 
deutung auch für Elektrolyte und haben dadurch Arrhe- 
nius (234) zur Bestimmung des Dissociationsgrades ge 
dient. Ferner gehört hierher das Gleichgewicht einer 
Flüssigkeit, welche, selber nicht flüchtig, ein berührendes 
Gas in geringem Betrage absorbirt enthält, sowie das 
einer schwer löslichen festen Substanz neben gesättigter 
Lösung. Was diese Fälle von den vorigen unterscheidet, 
ist, dass derjenige Bestandtheil, welcher in einer Phase 
allein vorkommt, in der andern nicht als Lösungsmittel, 
sondern als gelöster Stoff auftritt. Daher gilt hier statt 
der Gleichung (II) die Gleichung (I), welche in Ver
	        
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