Full text: Grundriß der allgemeinen Thermochemie

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Thermochemie. 
bindung mit den Sätzen § 176 die Abhängigkeit des 
Gleichgewichts vom Druck durch die Volumenänderung 
(Absorptionsgesetz der Gase von Henry und Bunsen) und 
von der Temperatur durch die Wärmetönung (Gesetz 
der Lösungswärme von van’t Hoff) berechnen lässt. 
2. Die zweite Abtheilung enthält besonders den Fall 
der Verdampfung einer verdünnten Lösung, wenn sowohl 
das Lösungsmittel als auch der gelöste Stoff flüchtig ist. 
Entsprechend der variablen Zusammensetzung der beiden 
Phasen bestehen hier für das Gleichgewicht 2 Bedingungen, 
eine für die Verdampfung des gelösten Stoffes, eine für 
die des Lösungsmittels, die aus den Gleichungen (I) 
bezw. (II) abzuleiten sind. Auch hier ergiebt sich ein 
Unterschied, je nachdem der in der Flüssigkeit als ge 
löster Stoff enthaltene Bestandtheil im Dampfe mit kleiner 
(235) oder mit endlicher Concentration auftritt. Der 
letztere Fall ist besonders ausführlich von Nernst (236) 
behandelt worden. 
182. Drei unabhängige Bestandtheile in einer 
Phase. Dieser Fall wird u. A. verwirklicht bei der 
gegenseitigen Einwirkung zweier in wässriger Lösung be 
findlicher Elektrolyte. Das Gleichgewicht ist bedingt 
durch die Gültigkeit der Gleichung (I) für alle möglichen 
Reactionen der verschiedenen Molekülarten, einschliess 
lich der Ionen; auf sie hat Arrhenius (237) seine »Theorie 
isohydrischer Lösungen« gegründet. Daraus ergiebt sich, 
dass zwei in verdünnten Lösungen befindliche ein ge 
meinsames Ion enthaltende Säuren oder Basen bei der 
Vermischung der Lösungen ihren Dissociationszustand 
nicht ändern (isohydrisch sind), wenn die Concentration 
des gemeinsamen Ions in beiden Lösungen die nämliche 
ist. Andernfalls erleidet derjenige Stoff, in welchem die 
Concentration jenes Ions geringer ist, durch die Ver 
mischung einen Rückgang, der andere eine Vermehrung 
der Dissociation. — Bei der Vermischung einer sauren 
mit einer basischen Lösung tritt dagegen durch die Ver
	        
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