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Thermochemie.
lassen sich dahin zusammenfassen, dass es in der Natur
gewisse Processe giebt, die durch keinen in der Natur
möglichen Vorgang vollständig rückgängig gemacht
werden können. Wenn z. B. ein herabfallendes Gewicht
durch Drehung von Schaufelrädern in einer reibenden
Flüssigkeit Wärme erzeugt hat, wie in den berühmten
JouLE’schen Versuchen, so lässt sich kein Eingriff ersinnen,
der den Anfangszustand jenes Processes vollständig
wiederherstellt, d. h. das Gewicht wieder auf die ursprüng
liche Höhe schafft, die Flüssigkeit entsprechend abkühlt,
und sonst keine bleibenden Veränderungen zurücklässt.
Offenbar hängt die Unmöglichkeit dieser Aufgabe mit
dem oben berührten Schiffsmotor-Problem enge zusammen;
denn wäre sie gelöst, so hätte man damit sogleich auch
den Weg zur Construction einer solchen Maschine ge
funden.
Ein anderer Process, der sich nicht vollständig rück
gängig machen lässt, ist die Ausdehnung eines Gases
ohne äussere Arbeitsleistung. Lässt man ein vollkom
menes Gas ohne äussere Arbeitsleistung und ohne äussere
Wärmezufuhr sich ausdehnen, so bleibt seine Energie un-
geändert, und es besitzt also, wenn wieder Gleichgewicht
eingetreten ist, dieselbe Temperatur wie im Anfang. In
der Absicht, diesen Process wieder vollständig rückgängig
zu machen, könnte man das Gas auf sein früheres Volu
men comprimiren, etwa durch Herabsinkenlassen eines
Gewichts. Dabei wird aber äussere Arbeit aufgewendet
und zugleich das Gas entsprechend erwärmt. Leitet man
nun, um das Gas auf seine alte Temperatur zurückzu
bringen, die Wärme ab, etwa in ein kühleres Wärme
reservoir, so müsste, damit der Process vollständig rück
gängig wird, dem Reservoir die empfangene Wärme wieder
entzogen und ferner das Gewicht auf seine ursprüngliche
Höhe gebracht werden. Dies ist aber dieselbe Aufgabe,
deren Unausführbarkeit eben vorher besprochen wurde.
Ferner gehört hierher der Process der Wärmeleitung.