Der Kern des zweiten Hauptsatzes der Wärmetheorie. 147
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des Schiffsmotors gelöst, sondern es lassen sich unmittel
bar auch Processe angeben, durch die mit Hilfe des
auigefundenen Mittels alle übrigen genannten Vorgänge
vollständig rückgängig gemacht werden; doch kann an
dieser Stelle hierauf nicht näher eingegangen werden.^
Folglich sind entweder sämmtliche oben angeführte Pro
cesse wirklich irreversibel, oder es ist kein einziger von
ihnen. Ein Drittes ist sicher ausgeschlossen. Im letzteren
Falle stürzt der ganze Bau des zweiten Hauptsatzes zu
sammen, keine der zahlreichen aus ihm hergeleiteten
Beziehungen, so viele einzelne auch durch die Erfahrung
bestätigt sind, kann mehr als allgemein bewiesen
gelten. Aber gerade hierin liegt auch die ihm inne
wohnende Kraft. Denn ebenso wie jede einzelne Lücke
ihn völlig unhaltbar macht, so kommt auch jede einzelne
Bestätigung dem Ganzen zu Gute und verleiht den
Schlüssen auch auf scheinbar entfernten Gebieten die
volle Bedeutung, die der Satz selber besitzt.
Zahlenmässig verwerthbar wird aber der zweite Haupt
satz erst durch ein numerisches Maass für die Irreversi
bilität eines Processes. Um ein solches zu finden, giebt
es nur einen einzigen Weg: man untersucht zunächst die
einfachsten, physikalisch leicht zu übersehenden, rever-
sibeln und irreversibeln Processe und stellt ihre gemein
samen Eigenschaften und Merkmale auf. Dabei kann
man sich, ohne dass die Allgemeinheit der Untersuchung
eine Einbusse erleidet, auf solche Processe beschränken,
bei denen das betrachtete System von aussen her gar
keine Einwirkungen erleidet, da man bei jedem beliebigen
Process stets alle Körper, welche an ihm irgendwie be
theiligt sind, mit in das betrachtete System hineinbeziehen
kann. Hier sollen nur noch einige allgemeine Resultate,
zu denen man auf diesem Wege gelangt, zusammengefasst
werden.
Offenbar hängt die Entscheidung der Frage, ob ein
bestimmter Process irreversibel ist oder nicht, lediglich