Full text: Grundriß der allgemeinen Thermochemie

Historische Entwicklung der Thermochemie. 9 
kohlenstoff (C S 2 ) enthaltenen Mengen Schwefel und Kohle 
ergeben: 
|| . 2220 + • 8080 =- 3146-8 Cal., 
08 08 
während die Verbrennungswärme von 1 Grm. Schwefel 
kohlenstoff 3400’5 beträgt. Die Differenz dieser Wärme 
mengen: 254-2 müsste also absorbirt werden, wenn sich 
rhombischer Schwefel und Holzkohle direkt zu Schwefel- 
kohlenstotf verbinden könnten. Favre und Silbermann 
finden die Erklärung dieses Resultates schwierig, und 
äussern ihre Ansicht nur kurz dahin, dass die Wärme, 
welche von den Elementen Schwefel und Kohle aufge 
nommen werden muss, um denjenigen Zustand anzu 
nehmen, der ihre Verbindung ermöglicht, den Betrag der 
Wärmeentwicklung bei der eigentlichen Verbindung (die 
sie als nothwendig positiv voraussetzen) übersteigt. 
Der zweite Abschnitt (17) der Arbeit enthält die 
Messung einer Anzahl von Zersetzungswärmen, zunächst 
Stickstoffoxydul (N 2 0). Da die Verbrennung von Kohle 
in Stickstoffbxydul eine grössere Wärmeentwicklung liefert 
als in reinem Sauerstoff, so folgt, dass die Zersetzung 
von Stickstoffoxydul in Sauerstoff und Stickstoff von 
einer Wärmeentwicklung begleitet ist, die im Mittel zu 
1154 Cal. für 1 Grm. gebildeten Sauerstoff berechnet wird. 
Die direkten Versuche, in denen Stickoxydul durch die 
Hitze verbrennender Kohle zersetzt wurde, ergaben den 
Werth 1090*5 Cal., in angenäherter Uebereinstimmung, 
Die Erklärung für die positive Wärmeentwicklung bei 
der Zersetzung finden die Verfasser in der dabei ein 
tretenden Volumencontraction des Sauerstoffs, der im 
Status nascens, so wie er unmittelbar aus der Zersetzung 
des Stickoxyduls hervorgeht, das doppelte Volumen von 
demjenigen einnimmt, welches er im freien Zustand be 
sitzt. Ferner wird die Wärmeentwicklung bei der Zer 
setzung von Wasserstoffsuperoxyd (H 2 0 2 ), sowie von 
Silberoxyd (Ag s O) gemessen. Letztere ist negativ, für
	        
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