Historische Entwicklung der Thermochemie.
17
g des Ver-
jr 520 Cal.
itrat durch
ssen Theil
düng stieg
iwefelsäure
len vollen
us der ge-
zersetzten
t so lange
itrifft, dass
er Lösung
1 weder in
1 die Ver-
te Analyse
Schwefel-
Itschaft zu
ndtschafts-
icmie ent-
i verschie-
/ar haupt-
Bergmann
offen eine
Verwandt-
m in der
r Befriedi-
höchstens
influss auf
r die Auf-
n Körper
Stoffe je
betreffen-
Stoff alle
jrper aus-
tn vorher-
gehenden ausgetrieben wird. Hierin liegt offenbar die
Voraussetzung mit enthalten, dass alle chemischen Pro
cesse bis zur vollständigen Beendigung verlaufen. Gegen
diese Annahme trat Bf.rthollet (24) mit seinem Werke
über das chemische Gleichgewicht (1803) auf, in welchem
ausgeführt ist, dass der Verlauf und die Beendigung
einer Reaction wesentlich durch wechselnde Umstände
bedingt wird, so namentlich durch die »chemische Masse«
der wirkenden Stoffe, d. h. ihre Gewichtsmenge dividirt
durch ihre »Sättigungscapacität« (Aequi valentgewicht),
ausserdem aber durch physikalische Bedingungen, wie
Temperatur, Aggregatzustand u. s. w. Berthollet ging
sogar schliesslich so weit, die Existenz von Constant zu
sammengesetzten Verbindungen überhaupt zu negiren,
indem er z. B. die Oxyde auf gleiche Stufe mit den
Lösungen und Legirungen stellte und constante Gewichts
verhältnisse für Ausnahmen erklärte. Darin wurde er
allerdings von Proust gänzlich ad absurdum geführt, was
leider auch den berechtigten Seiten seiner Theorie eine
Zeit lang grossen Schaden zugefügt hat.
Der von Thomsen constatirten Thatsache einer par
tiellen Zersetzung des Kalinitrats durch Schwefelsäure
gegenüber ist natürlich die Bergmann’sehe Theorie in
reiner Entwicklung nicht mehr aufrecht zu erhalten, da
dieselbe die vollständige Verdrängung der schwächeren
Säure fordern würde. Dagegen ladet die Theorie von
Berthollet zur Prüfung ein, und Thomsen stellt die ma
thematische Bedingung dafür auf, dass, bei wechselnden
Mengen zugesetzter Schwefelsäure, nach Eintritt des chemi
schen Gleichgewichts die chemischen Massen, d. h. die
Zahlen der Aequivalente beider Salzmengen, sich verahlten
wie die der im Ganzen vorhandenen Säuremengen. Die
Uebereinstimmung mit der Erfahrung ist, wie heute leicht
zu übersehen, nicht in allen Richtungen zufriedenstellend,
weshalb Thomsen von ferneren Versuchen weitere Auf
klärung erwartet.
Planck, Thermochemie. 2