Allgemeine Thatsachen und Definitionen.
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man nach Belieben dem gasförmigen oder dem flüssigen
Zustand hinzurechnen kann.
15, Während die vorstehenden Zustandsgleichungen
die durch physikalische Ursachen bewirkten Abweichungen
der Gase und Dämpfe von den für vollkommene Gase
gültigen Gesetzen im Allgemeinen befriedigend wüeder-
geben, tragen sie den aus chemischen Ursachen hervor
gehenden Abweichungen, wie sie in den sogen, anomalen
Dampfdichten zu Tage treten, keine Rechnung. Es giebt
bisher noch kein Mittel, die ersteren von den letzteren
durch ein exaktes Merkmal zu trennen (vergl. § 21). —
Die Aufstellung einer Zustandsgleichung, die auch den
festen Aggregatzustand umfasst, ist bisher noch nicht ver
sucht worden, obwohl sie in mehrfacher Hinsicht Interesse
darbieten würde. So ist zu vermuthen, dass auch zwischen
dem flüssigen und dem festen Aggregatzustand ein ähn
licher continuirlicher Uebergang — durch stetige Zunahme
der Zähigkeit — constatirt werden kann.
2. Capitel. Aequivalentgewicht, Molekularge
wicht, Atomgewicht.
16. Wie die Erfahrung zeigt, erfolgen die chemischen
Verbindungen und Umsetzungen aller Stoffe untereinander
nach constanten, für die einzelnen Stoffe charakteristi
schen Gewichtsverhältnissen, den sogen. Aequivalent-
gewichten, oder auch nach einfachen Multiplen oder
Submultiplen dieser Verhältnisse (Dalton). Die Division
des Aequivalentgewichts in die ganze Gewichtsmenge
eines Stoffes ergiebt die Zahl der Aequivalente, so dass
man sagen kann: Die Stoffe verbinden sich nach ein
fachen ganzzahligen Aequivalenten. Demnach ist in der
Definition des Aequivalentgewichts eines Stoffes noch ein
einfacher ganzzahliger Faktor im Zähler oder im Nenner
unbestimmt. Nehmen wir z. B. als Aequivalentgewicht
des Sauerstoffs 16 an, so kann man als Aequivalentge
wicht des Stickstoffs entweder 28 (Stickstoffoxydul) oder