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Thermochemie.
14 (Stickstoffoxyd) oder H (Salpetrigsäureanhydrid) oder
7 (Untersalpetersäure) oder 5| (Salpetersäure-Anhydrid)
nehmen und die so gewählte Zahl bei den Stickstoffver-
bindungen aller übrigen Stoffe zur Anwendung bringen.
17. Um die für die chemische Beschaffenheit eines
Stoffes in einem bestimmten Zustand', z. B. des gas
förmigen Stickstoffs, charakteristische Gewichtsgrösse von
der genannten Unbestimmtheit zu befreien und sie un
abhängig von einer speciellen Verbindung, die er mit einem
andern Stoff eingehen kann, darzustellen, greift man aus
den verschiedenen für das Aequivalentgewicht möglichen
Werthen einen bestimmten heraus und bezeichnet ihn als
Molekulargewicht des Stoffes. Die Definition des
Molekulargewichts einer gasförmigen Verbindung wird da
durch möglich, dass sich nach der Entdeckung von Gay
Lussac die vollkommenen Gase nicht nur, wie alle
Stoffe, nach einfachen ganzzahligen Aequivalenten, son
dern auch, bei gleicher Temperatur und gleichem Druck,
nach einfachen ganzzahligen Volumina verbinden. Daraus
folgt, dass die in gleichen Volumina vollkommener Gase
enthaltenen Aequivalentzahlen immer in einfachen, ganz
zahligen Verhältnissen stehen. Diese Verhältnisse wechseln
aber entsprechend der Willkür in der Definition des Aequi-
valentgewichts.
18. Nach dem Satz von Avogadro ist nun unter allen
für eine gasförmige Verbindung möglichen Aequivalentge-
wichten das Molekulargewicht dasjenige, welches die in
gleichen Volumina aller vollkommenen Gase enthaltenen
Aequivalentzahlen einander gleich macht. Daher befinden
sich in gleichen Volumina aller Gase gleichviel Moleküle.
Nach dieser Definition ist das Molekulargewicht für alle
gasförmigen Verbindungen bestimmt, sobald es für eine
einzige definirt ist. Setzt man, wie üblich, das Molekular
gewicht des Wasserstoffs = 2, so ist das Molekulargewicht
irgend einer gasförmigen Verbindung gleich ihrer doppelten
specifischen Dichte, bezogen auf Wasserstoff (§ 8).