Full text: Grundriß der allgemeinen Thermochemie

Allgemeine Thatsachen und Definitionen. 
53 
sehen Wärme c einer beliebigen Lösung hat Mathias (71) 
angegeben; sie lautet; 
a -+• n 
c = TTn * 
wo c 0 die specifische Wärme des Lösungsmittels darstellt, 
von welchem n Moleküle auf 1 Molekül des Gelösten gehen. 
Die Constanten a und b hängen von der Natur der an 
gewandten Stoffe ab. Für grosse Werthe von n wird 
c = c 0 , die specifische Wärme des reinen Lösungsmittels, 
. , et 
für kleine Werthe von n wird c — j- • c 0 , die specifische 
Wärme des reinen gelösten Stoffes. 
42. Während im Allgemeinen die Wärmecapacität sich 
stetig mit der Temperatur ändert, giebt es iür jede Sub 
stanz bei bestimmtem äusseren Druck gewisse singuläre 
Temperaturpunkte, für welche die Wärmecapacität unstetig 
wird. In diesen Punkten kommt eine von Aussen zuge 
führte Wärmemenge nicht mehr dem ganzen Körper zu 
gute, sondern nur einem Theil desselben, und dient ausser 
dem nicht zur Erhöhung der Temperatur, sondern zur 
Veränderung des Aggregatzustandes, und zwar zum Schmel 
zen, Verdampfen oder Sublimiren, je nachdem die Sub 
stanz aus dem festen in den flüssigen, oder aus dem 
flüssigen in den gasförmigen, oder aus dem festen in den 
gasförmigen Zustand übergeht. Erst wenn der ganze Körper 
bei der nämlichen Temperatur im neuen Aggregatzustand 
homogen geworden ist, steigt bei weiterer Wärmezufuhr 
die Temperatur, und es wird wieder eine Wärmecapacität 
definirbar. Die Wärmemenge, welche nöthig ist, um 1 Grm. 
einer Substanz aus einem Aggregatzustand in einen andern 
zu bringen, heisst latente Wärme, speciell Schmelz-, 
Verdampiungs- oder Sublimationswärme. Bei der Rück 
kehr in den früheren Aggregatzustand wird der nämliche 
Betrag von Wärme wieder frei. Die latente Wärme, so 
wie auch ihre Abhängigkeit von der Temperatur, steht 
in einer engen Beziehung zu der Veränderlichkeit des
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.