Paradoxie von Galilei.
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drat ahcd, darin aus a als dem Mittelpunkte mit dem Halb
messer ab — a der Quadrant bd beschrieben, dann die Ge
rade pr parallel zu ab gezogen
ist, die die beiden Seiten des Qua
drats ad und bc in p und r, die
Diagonale ac in n, und den Qua
dranten in in schneidet, kurz die
bekannte Figur, durch die man
darzutun pflegt, daß ein Kreis mit
dem Halbmesser pn gleich sei dem
Ringe, der durch Abzug des Krei
ses mit pm von dem mit pr zurückbleibt; oder daß
71 • pn 2 = 71 • pr 2 71 • pm 2
sei. Wenn pr stets näher zu ab heranrückt, wird offenbar
der Kreis mit pn stets kleiner und der Ring zwischen den
Kreisen mit pm und pr immer schmaler. Geometer also, die
keinen Anstoß an unendlich kleinen Entfernungen nahmen,
dehnten dieses Verhältnis auch auf den Fall aus, wenn pr
unendlich nahe an ab heranrückt, also z. B. der Abstand
ap — dx wird, wo dann die Gleichung
71 .dx 2 = .T. a 2 — Ti (a* — dx 2 )
eintreten sollte, die sich auch in der Tat als eine bloß
identische rechtfertigt. In diesem Falle aber war ihrer Vor
stellung nach der Kreis mit pn ein unendlich Kleines der
zweiten Ordnung geworden; der Ring dagegen, der nach
dem Abzüge des Kreises mit pm von dem mit pr übrig
bleibt, hatte jetzt nur die Breite
1 dx 2 ,
m r = F
2 a
i
2.4
dx 4
HT
die selbst schon ein unendlich Kleines der zweiten Ord
nung war, erhalten. Wurde nun vollends angenommen,
daß pr gänzlich in ab übergehe, so zog sich der unend-