Full text: Paradoxien des Unendlichen

40 
Unendliche Zeitlängen, Entfernungen, Kräfte. 
Substanzen in dem Zeitpunkte a gehabt, aus der Angabe 
der Orte, wo eine jede sich befunden, endlich aus An 
gabe der göttlichen Einwirkungen, welche die eine oder 
die andere jener Substanzen innerhalb a ß erfuhr, — so 
wohl die Kräfte, die eben diese Substanzen in dem Zeit 
punkte ß erhielten, als auch die Orte, die ihnen zuteil 
wurden, in der Art ableitbar seien, wie eine Wirkung 
(gleichviel ob eine mittel- oder unmittelbare) aus ihrer voll 
ständigen Ursache ableitbar sein muß. Dies nun wieder 
erheischt, daß alle Beschaffenheiten der Wirkung sich aus 
Beschaffenheiten ihrer Ursache ableiten lassen, vermittels 
eines aus lauter reinen Begriffen zusammengesetzten Ober 
satzes von der Form: Jede Ursache von der Beschaffen 
heit u, u', u" hat eine Wirkung von der Beschaffen 
heit w, w', w" Eine leichte Folge hieraus, 4 die wir 
gerade zu unserem Zwecke benötigen, ist: Jeder Umstand 
an der Ursache, der für die Wirkung nicht gleichgültig, 
d. h, der so geartet ist, daß die Wirkung nicht fortwährend 
gleich verbleibt, wie er auch immer sich ändere, muß sich 
durch bloße Begriffe, bei denen höchstens einige solche 
Anschauungen, welche auch zur Bestimmung der Wirkung 
erforderlich sind, zugrunde gelegt werden, vollständig be 
stimmen lassen, 
Nach diesen Vorausschickungen nun sind unsere oben 
aufgestellten Behauptungen leicht zu begründen. Denn 
gäbe es 
i, auch nur zwei Zeitpunkte a und ß, deren Entfernung 
voneinander unendliche Male größer oder kleiner als die 
Entfernung zweier anderer y und b wäre: so würde hier 
aus die Ungereimtheit hervorgehen, daß sich der Zustand 
der Welt, der in dem Zeitpunkte ß eintreten soll, schlechter 
dings nicht bestimmen ließe aus jenem Zustande derselben, 
der in dem Zeitpunkte a stattfand, die in der Zwischenzeit 
eingetretenen göttlichen Einwirkungen sowohl als auch die 
Größe der Zeitlänge a ß dazugerechnet. Auch zur Be 
stimmung des Zustandes nämlich, in welchem sich die ge 
schaffenen Wesen, ja nur die Größen ihrer Kräfte in
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.