Rechnung mit unendlich Kleinem.
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ander, d. h. von der Größe 8 — 7 abhänge und somit eine
gleiche sein müsse, so oft nur dieser Abstand gleich ist.
Dieses vorausgesetzt, wird es, wenn wir die Menge aller
zwischen a und b liegenden Größen durch
Mult, (b — a)
bezeichnen, unzählige Gleichungen von folgender Form
geben;
Mult. (8 — 7) = Mult. (13 — 12);
ingleichen auch von der Form
Mult, (b —a); Mult, (d — c) = b — a:d — c,
gegen deren Richtigkeit sich nichts Stichhaltiges einwenden
läßt.
§ 3°-
Und wie nun schon diese wenigen Beispiele genügend
dartun, daß eine Rechnung mit unendlich Großem
bestehe, so auch besteht eine mit dem unendlich Kleinen.
O
Denn ist N unendlich groß, so stellt ja
1
O
N
notwendig eine Größe vor, die unendlich klein ist, und wir
werden wenigstens in der allgemeinen Größenlehre keinen
Grund haben, eine solche Vorstellung für durchaus gegen
standlos zu erklären. Denn um ein einziges Beispiel zu
geben, wenn man die Frage aufwirft, welche Wahrschein
lichkeit es hat, daß jemand, der eine Kugel auf das Gerate
wohl abschießt, sie dergestalt abschießen werde, daß ihr
Mittelpunkt auf seinem Wege genau durch den Mittelpunkt
jenes auf diesem Baume hängenden Apfels hindurchgehen
werde: so muß jeder zugestehen, daß die Menge aller hier
möglichen Fälle von einer gleichen oder noch geringeren
Wahrscheinlichkeit unendlich sei, woraus denn folgt, daß
der Grad jener Wahrscheinlichkeit eine Größe habe = oder