Full text: Fiktionen in der Mathematik

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Grundlagen der Vaihingerschen Fiktionslehre 
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Grundgesetzen der tatsächlichen Wirklichkeitswissenschaft 
eigen ist, und die psychische Notwendigkeit des ,Nicht-anders- 
denken- oder -vorstellen-könnens', die den in unserer Organi 
sation wurzelnden Vorstellungsformen anhängt.“ 
Damit fällt nach H. Maier „das Unternehmen der Absolu 
tsten, die logischen Normen auf theoretische, apodiktisch- 
evidente, apriorisch-wahre Gesetze eines idealen Seins“ zurück 
zuführen und zu begründen, vollends ganz in sich zusammen. 
Und das angebliche „Erkennen“ der logischen Gesetzmäßig 
keiten ist eben nichts anderes als normative Reflexion 17 ' 1 ). 
Auch die kognitiv-logischen Ideale haben nach seiner An 
sicht eine empirische Seite, das entspreche aber nur dem 
Wesen der Wahrheit selbst, die ja nichts anderes sei, als Ge 
fordertsein der Urteile durch transzendent Gegebenes. 
J. Volkelt betont seine Übereinstimmung mit Maier, soweit 
dieser das Bestehen absoluter Wahrheiten abge 
sehen von der Existenz denkender Bewußt 
seine, sowie das Bestehen eines Reiches ewiger Geltungs 
einheiten a b 1 e h n t und die Auffassung vertritt, daß das Ur 
teil nicht von dem Urteilsakt, das „Noema“ nicht von der „Noe- 
sis“ abgetrennt werden dürfe. 
Auch bei der Ablehnung der „Wesenserschauung“ geht er 
mit H. Maier. Aber in andern Punkten weicht Volkelt 
nicht so weit von Husserl ab wie Maier. Besonders zwei 
Gedanken bei H. Maier scheinen Volkelt eine Verkennung des 
absoluten Gepräges des Logischen einzuschließen: Das „Nicht- 
anders-denken-können“, die Undenkbarkeit des Gegenteils 
führt H. Maier auf einen in unserer Organisation wurzelnden 
Zwang zurück; diesen logischen Anthropologismus lehnt Vol 
kelt ab. 
Daneben vertritt Maier mit Nachdruck einen logischen 
Ethizismus; die „Wahrheitsnorm“ ist zwar apodiktisch, aber 
die Apodiktizität ist sittlicher Art. „Das Sollen der Wahrheits 
norm selbst ist eine sittlicheNotwendigkei t.“ Die All 
gemeinverbindlichkeit des Wahrheitsideals fließt aus unserem 
sittlichen Wollen und Erleben; die Wahrheitsnorm hat nur
	        
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