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Die Grundbegriffe der Geometrie
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1. Um rasch gebrauchsfertige Ergebnisse zu praktischen
Anwendungen zu gewinnen, will er auf ein Darstellen aller
Beweisschritte verzichten; er spricht von derber Mathe
matik im Gegensatz zu der heiklenMathematik,in der es
sich um Fragen der Denkwissenschaft selbst handle, und in der
er unbedingte Vollständigkeit der Gedankengänge verlangt 10 ).
2. In „Mathematik und Logik“ schreibt er 311 ): „Auch heut
wird man nur für die Aufsuchung neuer Wahrheiten volle
Freiheit in Anspruch nehmen, nicht für die Prüfung und Dar
stellung des Gefundenen.“ Also der Forschung will Pasch
wenigstens Freiheit in ihren Gedankengängen eingeräumt
wissen. Er meint wohl in erster Linie hinsichtlich der lücken
losen Schlußfolgerung. Daß aber nicht nur das gemeint sein
kann, geht aus folgendem Satz hervor: „Vorstellungen,
über die gleichsam ein Schleier gebreitet ist,
heben nicht bloß den Reiz und die Wirksamkeit
der Darstellung, sie leisten sogar dem For
scher bei seinem tastenden Suchen oft vor
treffliche Dienste“ 312 ).
An einer andern Stelle 313 ) unterscheidet Pasch die bloß er
läuternden Bestandteile, die an die Spitze zu stellen seien und
in denen Bewegungsfreiheit herrschen könne (biegsame
Mathematik), von den wesentlichen Bestandteilen, bei
denen „Gebundenheit der Schritte ohne Ausnahme, nämlich
Gebundenheit durch die unerbittlichen Vorschriften der deduk
tiven Logik“ verlangt wird (starre Mathematik).
Handelte es sich in den bisherigen Darlegungen hauptsäch
lich um die Frage, wie sich im Aufbau der Mathematik
Widersprüche vermeiden lassen, so müssen wir uns jetzt noch
den alogischen Elementen zuwenden, die in den Fun
damenten, im Kern selbst stecken.
Pasch hat sich wiederholt mit der Frage befaßt, wie man die
Widerspruchslosigkeit eines Kerns nachweisen kann; das Pro
blem wurde auch hier schon berührt.
M. Pasch glaubt, daß bei einem System von Sätzen, einem
Kern, oder irgendeinem Stamm Widersprüche erster Stufe