Vergleich verschiedener geometrischer Systeme
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rnetern; bei der speziellen Bedingung « 44 positiv ist dies genau
die Lorentz-Gruppe der neuen Mechanik. Daß bei der neuen
Mechanik die äquiformen Transformationen nur einen
Parameter mehr haben als die kongruenten, hat seinen Grund
darin, daß durch Vorgabe der Lichtgeschwindigkeit c Raum
einheit und Zeiteinheit verknüpft sind, während in der alten
Mechanik Zeiteinheit und Längeneinheit unabhängig gewählt
werden können.
So sind also alte Mechanik und neue Mechanik gleichmäßig
in das Schema der projektiven Maßbestimmung bei vier
Variablen x, y, z, t eingeordnet, und das, was der moderne
Physiker „spezielleRelativitätstheorie“ heißt, ist
die Invariantentheorie der Lorentz-Gruppe.
Im Fall einer Mannigfaltigkeit von nDimensio-
nen erscheint als einfachste Transformationsgruppe die
Gruppe aller linearen Umformungen; die auf
sie gegründete Behandlungsweise, deren sich vor allem die
moderne Algebra bedient, kann man wieder als die pro-
jektivische bezeichnen. So wie nun die projektive Gruppe
der dreidimensionalen Mannigfaltigkeit die gewöhnliche metri
sche Geometrie als Untergruppe einschließt, so ist in der pro
jektiven Gruppe der n-dimensionalen Mannigfaltigkeit eine
Gruppe von reellen linearen Transformationen enthalten, die
ein Gebilde, das durch eine lineare und eine quadratische
Gleichung vorgestellt wird, ungeändert lassen. Die Behand
lungsweise auf Grund dieser Gruppe nennen wir die ge
wöhnliche metrische, aber sie ist nicht die einzige
von Bedeutung, die in der projektivischen enthalten ist. Wenn
man nämlich der Mannigfaltigkeit ein bestimmtes, konstantes,
nicht verschwindendes Krümmungsmaß beilegt, so wird ihr
dadurch eine Gruppe zugeordnet, die sich auch bei der For
derung freier Beweglichkeit starrer Körper ergibt 370 ).
Der Wert des in diesem Fall notwendig konstanten Krüm
mungsmaßes kann durch weitere Forderungen näher be
stimmt und durch Einführung der Längeneinheit numerisch
festgelegt werden.