Full text: Fiktionen in der Mathematik

Grundlagen der Yaihingerschen Fiktionslehre 
„wirklichen Dingen“, die ihnen zugrundeliegen, sei eine unge 
rechtfertigte Seinsverdoppelung. 
Rickert betont die Transzendenz des Sollens, des Geltens, 
des Wertes; aber ein transzendentes Sein erscheint ihm als 
Unbegriff; eine transsubjektive Körper- oder Geisteswelt gibt 
es für ihn nicht; alles Seiende ist bewußtseinsimmanenter Art. 
Nur die Denk a k t e sind wirklich; die wahren Gedanken ge 
hören nicht zur empirischen Wirklichkeit. Das Gelten ist zwar 
etwas Transzendentes, aber es hat mit Sein nichts zu tun. 
J. Volkelt kann sich mit diesen Auffassungen nicht einver 
standen erklären, nach ihm kann das logische Gesetz nicht 
als ein dem Seienden entgegengesetztes Gebiet, nicht als ein 
besonderes Reich des Nichtwirklichen, nicht als ein Außer 
oder Überseiendes gedacht werden"). 
Nach dem Wirklichkeitsbegriff der Neu-Kantianer betrach 
ten wir den Wirklichkeitsbegriff Kants selbst; er 
bildet einen gewissen Übergang zum Wirklichkeitsbegriff der 
Realisten. Kant sagt 100 ): „Realität ist im reinen Ver- 
standesbegriffe das, was einer Empfindung überhaupt korre 
spondiert; dasjenige also, dessen Begriff an sich selbst ein 
Sein (in der Zeit) anzeigt.“... „Da die Zeit nur die Form der 
selben Bedeutung und Sinn haben soll, so muß der Gegen-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.