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Grundlagen der Vaihingerschen Piktionslehre
Deutungen der Erfahrung; Gesetze = präzisierte Erfahrun
gen; Prinzipien der Erfahrung, soweit sie synthetischer Natur
sind. Aber die Verallgemeinerung auf alle Wahrheiten treffe
nicht zu, schon James schließe die logischen und mathemati
schen Denknotwendigkeiten aus. Die Wahrnehmungsurteile
führen uns die Erfahrung erst zu, also ist hier mit der Be
währung vor der Erfahrung nichts anzufangen; und histo
rische Urteile fallen aus dem Bannkreis des Pragmatismus
heraus.
Viele Urteile müßten nach der pragmatistischen Auffassung
wahr sein, obwohl sie falsch sind (Höflichkeitslügen, Not
lügen...), Das Wahrheitskriterium des Pragmatismus ist
daher einerseits zu eng, andererseits zu weit; außerdem ist es
zu unbestimmt und der Übergang von der empirischen zur
moralischen Bewährungsart kaum möglich, meint Scholz.
A. Lapp 149 ) hat dem Wahrheitsproblem eine eingehende
Studie gewidmet. Daß diese aber auch schließlich auf den
Vaihingerschen Standpunkt hinausläuft, verrät schon ein
Satz in der Vorbemerkung 150 ): „Besonders war es die Auf
lösung des Absoluten, des Dinges an sich, und des Subjektes
und Objektes in Fiktionen, die mir für das Wahrheitsproblem
von entscheidender Bedeutung zu sein schien.“ Lapp setzt
sich zunächst mit dem radikalen Relativismus auseinander,
der sagt; Es gibt keine Wahrheit; er kommt zu dem Er
gebnis, Wahrheit und Urteil sind unabtrennbar voneinander;
es gibt eine Wahrheit und das eigentliche W ahrheitspro-
b 1 e m liegt in der Frage nach dem WesenderW ahrheit.
Zur Beantwortung dieser Frage wendet sich Lapp den Theo
rien von Rickert und Husserl zu, lehnt sie aber schließlich als
nicht befriedigend ab. So sagt er von Rickert 161 .):
„Die einzige Möglichkeit, relativistische Schlußfolgerungen
ein für alle Mal auszuschalten, lag bei der Rickertschen Theo
rie im Beweis der Transzendenz des Sollens. Nachdem dieser
Beweis nicht erbracht werden konnte, ist ein Unterschied
seiner Theorie von der Evidenztheorie lediglich in der Absicht,
nicht im Erfolg zu konstatieren.“