Full text: Arithmetik (1. Teil, 1. Band)

92 II- Kapitel. Die gebrochenen Zahlen, insbesondere die gemeinen Brüche. 
man sowohl aus dem Zähler wie aus dem Nenner die n te Wurzel 
zieht und das erste Ergebnis durch das zweite dividiert. Wenn h 
nicht schon die n te Potenz einer ganzen Zahl ist, so läßt sich doch 
stets eine ganze Zahl b' so finden, daß b • b' gleich der n t6n Potenz 
einer ganzen Zahl ß wird. 
Alsdann ist 
Die Aufsuchung der n tea Wurzel eines Bruches läßt 
sich also stets auf die Berechnung der n ten Wurzel aus einer 
ganzen Zahl und auf eine Division durch eine ganze Zahl 
zurückführen. 
II. Wenn n und C beliebige ganze Zahlen bedeuten, so gibt es r 
wie schon Kap. I, § 8 A gesagt, im allgemeinen keine ganze Zahl, die 
gleich yC ist. Wir können uns jetzt leicht davon überzeugen, daß, 
wenn keine ganze Zahl existiert, deren n te Potenz gleich C ist, es 
auch keinen Bruch von dieser Eigenschaft geben kann. Hätte man 
nämlich einen solchen, so könnte man ihn zunächst durch Heben mit 
dem größten gemeinschaftlichen Teiler von Zähler und Nenner auf 
die Normalform — bringen, in welcher p und q relativ prim sind 
und q von 1 verschieden ist. 
Nach Kap. I, § 11 A, lYb müßten dann aber auch p n und q n 
teilerfremd sein, während aus 
folgen würde, daß p n und q n den gemeinschaftlichen, von 1 verschie 
denen Teiler q n besitzen. Die Annahme hat demnach auf einen Wider 
spruch geführt. Durch die Einführung der Brüche ist also die Mög 
lichkeit des Wurzelausziehens nicht erweitert worden. 
III. Wir fügen noch einige Bemerkungen über die am häufigsten 
vorkommende Wurzel, nämlich die Quadratwurzel hinzu. Wenn es 
auch im allgemeinen keine ganze (und, wie soeben gezeigt, auch 
keine gebrochene) Zahl gibt, deren Quadrat gleich einer beliebig 
vorgelegten ganzen Zahl C ist, so haben wir doch Kap. I, § 10 G, 
S. 46—48 ein Verfahren kennen gelernt, um die größte ganze Zahl a 
zu bestimmen, deren Quadrat noch kleiner als C ist, in andern 
Worten, wir können mittelst des erwähnten Verfahrens stets eine 
ganze Zahl a so bestimmen, daß 
a 2 <: C < {a + l) 2 -
	        
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