§ 2 C, I. Binomischer Lehrsatz.
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Diese wichtige Formel, welche die w te Potenz eines Binoms in
Form einer Summe darstellt, heißt der binomische Lehrsatz 1 ).
Die Koeffizienten der rechten Seite (2)’ ( 3 ) > ’ ‘ we l c ^ e
wir § 1 C, I als Anzahlen der Kombinationen ohne Wiederholung ge
funden haben, werden wegen ihres Vorkommens in der Binomial-
formel auch Binomial-Koeffizienten genannt.
Für die kleineren Werte von n kann man (a + x) n durch suk
zessives Ausmultiplizieren finden:
(a -f- x) 2 = a 2 + 2ax -f x 2 ,
(a + x) 3 = a 3 + 3 a 2 x -f- 3 ax 2 -f- x % ,
(a + x) 4 = a 4 + 4a s x -f- Qa 2 x 2 + 4a# 3 -f x 4 usw.
Hat man bereits erkannt, daß für diese Exponenten 2, 3, 4, . . . die
Koeffizienten der rechten Seite die Kombinationszahlen ( i sind, so
kann man die Gültigkeit der Binomialformel für einen beliebigen po
sitiven ganzen‘Wert von n auch leicht durch den Schluß von n auf
n + 1 zeigen und hat damit einen zweiten Beweis dieses wichtigen
Satzes.
Wenn nämlich
(a + x) n = a n + ^ ^ a n ~ 1 x -f- ^ ”) att ~ 2 # 2 + ••• + ( ”) a n ~ v x v
so folgt durch Multiplikation beider Seiten mit (a -f x):
1) Die Koeffizienten der Entwicklung von (a -f- x) n finden sich zuerst in
der Arithmetica integra von Michael Stifel (1544), welcher die Binomial
formel zwar nicht ausdrücklich hinschreibt, die Koeffizienten aber bereits zur
Lösung der inversen Aufgabe, der Wurzelausziehung, benutzt. Vgl. Cantor II,
S, 433—434.
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