§ 5A. Geschichtliches über den Ursprung der Logarithmen. 285
also dem Gliede 230 270,022 der arithmetischen Reihe gerade das
Glied 10 9 der geometrischen entspricht. Mit einem Logarithmensystem
im modernen Sinne kann man die Bürgischen Progreß-Tabulen erst
vergleichen, wenn man jedes Glied der geometrischen Reihe durch
10 8 und jedes Glied der arithmetischen Reihe durch 10 5 dividiert.
Es gehört alsdann zu der Zahl
der Logarithmus
n
IO 4 ’
oder für
n
zur Zahl
der Logarithmus v.
Nach der angegebenen kleinen Umformung können wir also die
Bür gischen Tafeln als ein Logarithmensystem mit der Basis
(l + 1 b)“ >, = 2,7181459 ...
ansehen, welche sich von dem in der Analysis eine wichtige Rolle
spielenden Grenzwerte
erst in der vierten Dezimale unterscheidet.
Neper erläutert die Beziehung zwischen seinen beiden Reihen
durch eine der Mechanik entlehnte Betrachtung. Er ordnet einem
Punkte, der auf einer geraden Linie mit unveränderlicher Geschwindig
keit läuft, einen anderen Punkt zu, der sich auf einer zweiten Geraden
gegen einen festen Punkt hin mit einer Geschwindigkeit bewegt, die dem
Abstaude von diesem gleich ist. Man erkennt leicht, daß, während die
Wege des ersten Punktes in arithmetischer Reihe wachsen, die Abstände
des zweiten von dem festen Punkte in geometrischer Reihe abnehraen.
Hätte Neper, der Aufgabe entsprechend, die Geschwindigkeit des
zweiten Punktes wirklich als stetig veränderlich betrachtet, so würde
ihn der Zusammenhang zwischen seiner arithmetischen und seiner
geometrischen Reihe auf dasjenige Logarithmensystem geführt haben,
dessen Basis gerade der reziproke Wert der vorhin genannten
Zahl e ist. Neper ging aber nicht zum Grenzwerte über, sondern
nahm die Geschwindigkeit auf einer sehr kleinen Strecke (dem