§ 6 B. Zinseszinsrechnung.
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Am Ende des w ten Jahres beträgt die Schuld:
Durch Multiplikation der n für k 1} k 2 , . . k n aufgestellten Gleichungen
erhält man:
Zur numerischen Berechnung von k n logarithmiert man diese Formel;
log Tc n = log k 0 + n log (1 + -Jö) •
Um auch hei Multiplikation mit einer großen Zahl n den Fehler
im Logarithmus nicht zu stark zu vergrößern, muß man in
lo s ( x + ifö)
mehr Dezimalstellen beibehalten als in den übrigen in der Rechnung
auftretenden Logarithmen. Ohne Logarithmen kommt man aus, wenn
man eine Tabelle für die Werte von -f benutzt, wie sie z. B.
M. Cantor im Anhänge seiner „Politischen Arithmetik“, 2. Aull.,
Leipzig 1903, für p = 3 ; 3,5; 4 und für alle Werte der Zahl n von 1
bis 100 gibt.
Indem man voraussetzt, daß man stets die Möglichkeit hat, ein
Kapital zu _p% zu verleihen, kann man sagen, daß der augenblickliche
Besitz von k 0 = — —— Mark gleichbedeutend ist mit dem Besitze
( 1 +ifö)
von k n Mark nach n Jahren. Eine erst nach n Jahren fällige Schuld
von k n Mark kann also durch sofortige Zahlung von ——^ Mark
(i + JLV
\ T 100/
getilgt werden. Den Unterschied beider Summen, den von der eigent
lichen Schuld bei der Barzahlung abzuziehenden Betrag, nennt man
im kaufmännischen Verkehr den „Diskonto“ und entsprechend auch
die Formel k 0 = ————— die Diskonto-Formel 1 ).
(1+JLV ;
\ “ 100/
1) Leibniz hat sie in seiner Meditatio inridico-mathematica de interusuria
simplice, Acta Eruditorum 1683, entwickelt. Die Zulässigkeit dieser Diskontierungs
methode ist während des 18. Jahrhunderts in Deutschland, namentlich von Juristen,
noch viel bestritten worden. Ygl. Cantor III, S. 518 und S. 525.
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