274 V. Kapitel. Bechenoperationen im Bereiche der rationalen Zahlen.
scheinlichkeit für E 2 , das Eintreffen von E t und E 2 die Wahrscheinlich-
keit für E 3 usw. Die Schlüsse und auch das Ergebnis
W = W\ • W% • • • Wn
für die Wahrscheinlichkeit des Zusammentreffens der n
Ereignisse bleiben dieselben wie unter a); nur hat man jetzt
unter w 2 die Wahrscheinlichkeit für das Eintreten von E 2
nach der Verwirklichung von E x , unter w 3 die Wahrschein
lichkeit für das Eintreten von E s nach der Verwirklichung
von E 1 und E 2 usw. zu verstehen.
Beispiel: Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, aus einem Spiel
von 32 Karten zweimal hintereinander einen König zu ziehen, wenn
die beim ersten Male herausgegriffene Karte nicht wieder in das Spiel
gelegt wird?
Lösung: Die Wahrscheinlichkeit für das Ziehen eines Königs
heim ersten Male ist
Wenn aber ein König herausgenommen ist, so besteht das Spiel nur
noch aus 31 Karten und enthält jetzt nur drei Könige; also hat die
Wahrscheinlichkeit für E 2 nach dem Eintreffen von E 1 den Wert
3
w 2 = —, die gewünschte zusammengesetzte Wahrscheinlichkeit dem
nach den Wert
4-3 3
Von der Richtigkeit dieses Resultats kann man sich übrigens auch
noch auf einem anderen Wege überzeugen. Wenn man die beiden
Karten nicht nacheinander, sondern gleichzeitig aus dem Spiel heraus-
( 32\
, die der
4 • 3 _ 3
32 • 31 ~ 248 7
W =
(?)
wie oben.
III. Für die unter (I) und (II) bewiesenen, bezüglich für noch etwas
allgemeinere Sätze hat Poincaré (Leçons sur le calcul des probabilités,
Deuxième Leçon) eine neue, elegante Herleitung gegeben, welche die
Sätze als Identitäten erscheinen läßt. Der Gedankengang Poincarés
ist in der Kürze etwa der folgende: