Full text: Arithmetik (1. Teil, 1. Band)

11 I ill! ' ' - --fl 
286 V. Kapitel. Eechenoperationen im Bereiche der rationalen Zahlen. 
100000 gleichzeitig geborenen Personen männlichen Geschlechts nach 
zu leben, etwa 28? , die, mindestens noch 20 Jahre zu leben, etwa 
Bei allen bisher besprochenen Problemen der Wahrscheinlichkeits 
rechnung handelte es sich um die Wahrscheinlichkeit für das Eintreffen 
von Ereignissen, die aus einem bestimmten Komplex von Bedingungen 
hervorgehen. können. Diese Art der Wahrscheinlichkeitsbestimmung 
wird als „apriorische“ bezeichnet. Natur- und sozialwissenschaft 
liche Untersuchungen führen aber häufig zu einer hiervon verschiedenen 
Kategorie von Wahrscheinlichkeitsaufgaben, der Aufsuchung einer 
Wahrscheinlichkeit „a posteriori“. Es sei das Eintreffen eines Er 
eignisses JE beobachtet worden, und man wisse, daß es nur durch 
einen der sich gegenseitig ansschließenden Bedingungskomplexe 
U t , U 2 , ..., U n verursacht sein kann 2 ), und daß, falls U v wirksam ist, die 
Wahrscheinlichkeit für das Eintreten vonE w v beträgt (v = 1,2,...,w); 
dann ist die Frage: Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, daß das Ein 
treffen von JE gerade durch den bestimmten Bedingungskomplex ü r 
bewirkt worden ist? Dieses Problem ist zuerst von dem Engländer 
Bayes behandelt worden, und zwar in zwei Arbeiten, die erst nach 
seinem Tode ein Freund (namens Price) in den Philosophical Trans 
actions 1764 und 1765 veröffentlicht hat. Wir erörtern 
a) den Fall, daß a priori, d. h. vor dem Eintreten von E, das 
Wirksamwerden jeder der Ursachen U 2 , .. ., U n die gleiche 
1) Solche Sterbetafeln, die für die Lebensversicherung von außerordentlicher 
Wichtigkeit sind, und die sich auch für Wahrscheinlichkeitsaufgaben im Schul 
unterricht gut verwenden lassen, findet man z. B. in dem schon wiederholt er 
wähnten Lehrbuche von E. Czuber, wo auch ihre Herstellung ausführlich er 
örtert wird. 
2) U x , U s , .. ., TJ n bezeichnet man in der Literatur der Wahrscheinlichkeits 
rechnung gewöhnlich sämtlich als Ursachen, wenn im Sinne der Logik auch 
nur einer von diesen Bedingungskomplexen die wirkliche Ursache von E sein 
kann.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.