Full text: Kepler. Galilei

—197 Ab 
brach Galilei die Bahn, indem er das von ihm schon mehr 
fach nach seinen Bewegungsverhältnissen studierte Pendel mit 
einem Zählwerk in Verbindung brachte und sich so auch in 
der Geschichte der Uhrmacherknnst seine Stelle sicherte'"''), 
wenn auch freilich den letzten und entscheidenden Schritt erst 
etwas später km genialen Mathematiker Hnygens zu thun 
gelangt). 
Wenn wir hier unsere Charakteristik der astronomischen 
Leistungen Galileis beschließen, so wissen wir nur zu gut, 
wie unvollständig jene ist, wie leicht sich, wenn zumal der 
Briefwechsel mehr, als es geschah, beigezogen würde, zahl 
reiche weitere Momente den aufgeführten noch beifügen ließen. 
Nur die gebieterische Rücksicht ans den Raum und die frei 
willig auferlegte Pflicht, die Hauptpunkte aus der Fülle des 
Erwähnenswerten allein herauszuheben, können den Verzicht 
auf ein längeres Verweilen bei dieser Seite von Galileis 
Thätigkeit rechtfertigen. Es ist erhebend, zugleich den Leser 
auf die geschichtliche Thatsache hinweisen zu können, daß die 
Unkenrufe einiger philosophisch oder religiös beschränkter 
Tadler der allgemeinen Anerkennung, welche Galilei als 
Astronom in allen urteilsfähigen Kreisen fand, keinen Eintrag 
zu thun vermochten, und das; insbesondere das italienische 
Nationalbewußtsein, wie u. a. die Apotheose des wackeren 
Averani ersehen iäfet 463 ), mit den Gegnern immer energischer 
ins Gericht ging. Selbst das konservative Renn mußte die 
allgemeine Strömung auf sich wirken lassen. Im Jahre 1707 
wurde das ominöse Verbot des „Dialoges" ansgehoben, doch 
blieben noch immer gewisse Bedingungen den Herausgebern 
auferlegt, und erst 1835 wurde der „Index" ausgegeben, der 
die Namen Galilei, Copernicns, Kepler, Foscarini und 
Didacns a Stunica überhaupt nicht mehr enthielt 434 ). Ein 
besonders großes Verdienst um diesen Triumph der Walirheit 
hat sich ein katholischer Priester, der damalige Professor der 
Sternkunde an der Sapienza in Rom Settele erworben.
	        
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