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Full text

Title
Kepler. Galilei
Author
Günther, Siegmund

—<3f 206 ZK—
méthode des Sciences physiques, Paris 1868; K. v. Gebier,
Galileo Galilei und die Römische Kurie, Stuttgart, 1. Bd. 1876,
2. Bd. 1877. In Italien wird schon seit mehreren Jahren auf
diesem biographischen Arbeitsfelde ein ungemein reger Eifer ent
faltet, uitb es ist vor allem Professor Antonio Favaro in Pa
dua, der sich hier hervorthut. Auf seine zahlreichen kleineren und
größeren Monographieen wird im folgenden gar häufig bezug zu
nehmen sein.— Schon frühzeitig dachte man auch daran, die Werke
Galileis zu sammeln (vgl. Favaro, Intorno ad una nuova
edizione delle opere di Galileo, Venedig 1881). Ein Plan,
im Elzevierschen Verlage noch bei Lebzeiten des Autors eine Ge
samtausgabe zu veranstalten, ließ sich nicht verwirklichen; dafür
aber begann nun Viviani mit seiner Sammlung des Materials,
und darauf gestützt, veröffentlichte er bei Manolessi (Bologna
1655—56) zwei Bände, die freilich von einer wirklichen Gesamt
ausgabe noch zienilich weit entfernt waren. Alles, was Viviani
zusammengebracht hatte, ging in die Hände Panzaninis über, und
von ihm empfing es Bonaventuri, der in Verbindung mit Grandi
und Bresciani die zweite Ausgabe (Florenz 1718) besorgte. Es
folgten dann drei weitere Ausgaben: diejenige von To aldo
(Padua 1744), diejenige in den „Glassici Italiani" (Mailand
1808—11) und diejenige von Bettoni (ebd. 1832). Von 1841
ab bereitete Alberi, anläßlich des in der toseanischen Hauptstadt
zusammengetretenen Gelehrtenkongresses, seine große Neuausgabe
vor, allein and) sic (Ge opere di Galileo Galilei; prima
edizione completa condotta sugli autentici mano
scritti Palatini, Florenz 1842—56) kann den heutigen Anfor
derungen weder der Methode nach, noch auch im Punkte der Voll
ständigkeit genügen, und das Bedürfnis für eine neue Schöpfung
von wirklich universalem Charakter machte sich mehr und mehrgeltend.
mehrgeltend. Nachdem Favaro die umfassendsten Nachforschungen in Bi
bliotheken und Archiven angestellt hatte, sah er sich endlich so weit,
über den ungeheuren Stoff vollständig disponieren zu können:
der König Umberto übernahm das Protektorat für eine diesen
Namen wirklich verdienende Gesamtausgabe sämtlicher Werke des
Nationalheros; das italienische Parlament bewilligte die erforder
lichen Gelder, und so konnte endlich Favaro, dem selbstverständlich
die Leitung des gewaltigen Werkes übertragen wurde, den Plan des
selben feststellen uitb jedem einzelnen der zwanzig großen Quartbünde,
in welche es zerfallen soll, seinen Inhalt zuweisen (Favaro, Per la
edizione nazionale delle opere di Galileo Galilei sotto
gli auspizi di S. M. il Re d’Italia, Florenz 1890). Seitdem
ist das große Unternehmen bereits rüstig vorwärts geschritten, und
es haben die bisher erschienenen Bände uns mit manch neuem
Ausblick erfreut und insbesondere für den geistigen Entwicklungs
gang des jugendlichen Forschers uns erst so recht das Verständnis
erschlossen. Für unsere eigene geschichtliche Darstellung diente