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Full text

Title
Kepler. Galilei
Author
Günther, Siegmund

V r a st.
Wan kann behaupten, daß die Prager Zeit die glücklichste
in Keplers sorgenreichem Leben gewesen ist. Nicht als ob er
von Bekümmernis frei gewesen, als ob es ihm vergönnt ge
wesen wäre, sich seines Daseins ohne Nebengedanken zu freueil,
aber im ganzen blieben ihm doch damals jene schweren Ersahrnngen
Ersahrnngen erspart, welche er in seinen späteren Jahren so
reichlich zu machen hatte. Bor allem stand seine Arbeitskraft
aus der Höhe, und die Befriedigung, welche ein erfolgreiches
Schaffen im Dienste der Wissenschaft verleiht, wer hätte sich
ihrer in reicherem Maße zu getrösten gehabt, als ein Kepler
in seinen besten Mannesjahren. Prag sah eine Anzahl un
sterblicher Forschungen zum Abschlüsse gelangen; in seinen
Mauern ward der Grund zu fast allen den großen Schöpfungen
gelegt, welche die Nachwelt mit Keplers Namen in Verbindung
zu bringen gelernt hat.
Kleine Störungen kamen allerdings gleich anfangs vor.
Zwar harte er Anwartschaft aus den Titel „Kaiserlicher Matheniaticus"
Matheniaticus" erhalten, während er sich nur dazu verpflichtete,
Tycho Brahe bei seinen Berechnungen zu unterstützen, aber
der Geschäftsgang am Kaiserhofe war ein schleppender, und
so blieb das Anstellnngsdekret Keplers in irgend einer Kanzlei
liegen, ohne daß ihnr sein Gehalt in regelmäßiger Weise ansbezahlt
ansbezahlt oder nur angewiesen worden wäre. Deshalb suchte
er auswärts seinen Anker auszuwerfen und erkundigte sich, ob
er etwa in Tübingen oder Wittenberg ankommen könne, aber