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Sache sich eine vollständig abweichende Ansicht gebildet habe 1 "),
und nachmals hat er dann in einem ausführlichen, für den
Regensburger Reichstag bestimmten Gutachten 174 ) ungeschminkt
die Gründe dargelegt, welche seiner wissenschaftlichen Über
zeugung den Bruch mit dem jnlianischen Kalender und den
Übergang p demjenigen Gregors zur Pflicht machten. Ant
eingehendsten jedoch behandelt er den Gegenstand in einer
Zweiten Abhandlung 1 "), welche nach dem Urteile des ge
wiegtesten Kettiters ältererKalendergeschichte, Kaltenbrunners 1 "),
sich eine dreimalige Redaktion hat gefallen lassen müssen, so
Zwar, daß die einzelnen Bearbeitungen in die Jahre 1604,
1608 und 1613 gefallen sein dürften. Der „Dialog" führt
eine Anzahl redender Personen ein, von denen jede haupt
sächlich eine bestimmte Seite des Gesetzgebnugswerkes voit
dem ihr ant nächsten liegenden Standpunkte aus beleuchtet;
als „Mathematicus" hat Kepler sich offenbar selbst porträtiert.
Vorschreiben, so äußert er sich mit gewohntem Takte, könne
ja freilief) der Papst der evangelischen Christenheit nichts;
warum aber solle man ihm nicht folgen, wenn er sachlich be
gründete Vorschläge utache und dadurch „Unfrieden und Tren
nung im Reich" hintanhalte? Die politischen Gründe ist er
sogar noch über die eigentlich fachmäßigen zu stellen geneigt.
Aber vernachlässigt werden auch diese in keiner Weise, viel
mehr hebt er mit aller Bestimmtheit hervor, daß der neue
Kalender auf eine wo nicht völlig exakte, so doch für Jahr
hunderte eine ausreichende Übereinstimmung mit dem Himmel
gewährleistende Festlegung des tropischen Sonncnjahres sich
gründe und damit die wichtigste an ein derartiges Werk zu
stellende Bedingung erfülle. Kleine Fehler — darauf hatte
Maestlin ein übertrieben großes Gewicht gelegt — könnten
dem Werte des Ganzen keinen Eintrag thun. Mit einem
Worte: als Astronom, als Christ, als Politiker und deutscher
Patriot glaubte Kepler dem Übergange zu der verbesserten
Zeitrechnung das Wort reden zu sollen, und die Geschichte