Full text: Theorie der Mikrometer und der mikrometrischen Messungen am Himmel

Netzmikrometer. 
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Faden dient. Ist b die südliche Spitze, bP der durch b gezogene Stundenkreis, 
ba = d, abs' = i und behält man im Uebrigen die früheren Bezeichnungen bei, 
so folgt 1 ) 
a — a 
tang i = 2 ; 
6 a -+- a' 
und bis auf die zweite Potenz von i 
d — 15 cos S(a + a') 
0 = 
» + 
■+• i ( a — a ") 
oder wenn tang i aus allen vorhandenen Beob 
achtungen bestimmt wird 
0 = 
ft 4- ft' H- ft" 
3 
-+■ i ( a + a ') 
1a — 1a' 
1a -+- 1a' 
(A. 285.) 
Um ein derartiges Mikrometer auch für 
Beobachtungen schwacher Objecte, die eine 
künstliche Beleuchtung des Gesichtsfeldes nicht ertragen, herzurichten, wurde das 
Netz auf eine Kupfertafel verzeichnet (Fig. 285) und die Tafel so ausgeschnitten, 
dass nur der Ring, der Rhombus und ein Segment stehen blieb. Man beobachtete 
dann das Erscheinen und Verschwinden des Sterns an den Seiten des Rhombus 
und konnte mittelst des vollen Segments, welches ihn dauernd verdeckt hielt, 
entscheiden, ob er über oder unter der Mitte durchgegangen war. 
Auch andere Rautenformen und geradlinige Figuren wurden in Vorschlag 
gebracht und zum Theil angewandt. Flaugergues empfahl eine Raute, die aus 
zwei aneinander gelegten gleichseitigen Dreiecken gebildet wird, weil sie sich 
leichter als jede andere Form hersteilen lasse; Monteiro da Rocca schlug eine 
Raute vor, deren spitze im Stundenkreis liegende Winkel 45° betrugen und 
deren Seiten bis zum Rande des Diaphragmas verlängert waren, um durch 
Beobachtung der Objecte an den vier Seiten den Justirungsfehler bestimmen zu 
können; Burkhardt erklärte das Quadrat, dessen eine Diagonale in den Parallel 
gestellt war, für die geeignetste Form. Wir werden auf letzteres, welches in 
neuerer Zeit, allerdings in etwas erweiterter Form, vielfach benutzt wird, an 
anderer Stelle näher eingehen. Hier sei 
weiter der Construction erwähnt, welche 
Valz 2 ) vorgeschlagen und der er den 
Namen »Reticule ä sommets alternes ou en 
Zeta« gegeben hat. Sie zeichnet sich durch 
eine grosse Einfachheit aus; von den End 
punkten des Durchmessers AB eines Kreises 
(Fig. 286) werden auf der Peripherie die 
Punkte C und D abgetragen, so dass die 
Sehnen A C und BD gleich dem Halbmesser 
sind und die Punkte C und B, B und A, A 
und D durch (Metall-)Drähte mit einander 
verbunden; ein Transversalfaden mn senk- ZetaNetz nach valz 
recht auf AD und BC dient zur genäherten (A 986) 
*) Vergl. R. Engelmann, Recensionen von F. W. Bessel (Anhang). 
2 ) de Zach, Correspondance astronomique, géographique, hydrographique et statistique, 
Vol. III, Lettre XVI.
	        
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