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Full text

Title
Theorie der Mikrometer und der mikrometrischen Messungen am Himmel
Author
Becker, Ernst Emil Hugo

^2 Ralkenmikrometer Und Mikrometer für grossere Distanzen.
Messungen auszuführen, bedient man sich mit Vortheil des ßalkenmikrometers.
Dasselbe unterscheidet sich von dem Fadenmikrometer nur darin, dass an
Stelle der Spinnenfäden flache Metallfäden eingezogen sind, die sich auf dem
durch das Sternenlicht immer noch ausreichend erleuchteten Himmelsgrund
deutlich erkennen lassen. Da es wegen der Focaldifferenz nicht thunlich ist,
die Balkenebenen soweit auseinander zu legen, dass die beweglichen Balken an
den festen vorübergehen können, so ist zur Bestimmung der Coincidenzstellung
folgende einfache Vorrichtung getroffen. Auf dem festen Rahmen und dem be
weglichen Schlitten sind ausser den Balken auch etliche Spinnenfäden in der
Weise angeordnet, dass einerseits die Coincidenz der beweglichen Balken mit
den festen Fäden, und andererseits die Coincidenz der beweglichen Fäden
mit den festen Balken und Fäden gemessen werden kann. Es ist klar, dass aus
der Combination dieser beiden Coincidenzen die Schraubenstellung abgeleitet
werden kann, welche einer Deckung eines beweglichen Balkens mit einem festen
entsprechen würde. Die hierzu erforderlichen Beobachtungen werden bei Feldbeleuchtung
Feldbeleuchtung ausgeführt.
A. CLARK’s New Mikrometer for measuring large distances.
A. Clark hat im Jahre 1859 ein Mikrometer construirt, welches relative
Positionsbestimmungen zweier Objecte bis zu Distanzen von einem Grad zu liefern
bestimmt ist. Um dies zu erreichen, sind zwei Oculare (kleine Einzellinsen) vor
handen, welche soweit auseinander gerückt werden, bis die beiden Sterne nahe
in der Mitte ihres Gesichtsfeldes erscheinen. In die Bildebene wird hierauf ein
Rahmen eingeschoben, in welchem zwei mit je einem Faden versehene Schlitten
parallel und unabhängig von einander bewegt werden können. Nachdem die
Fäden durch Drehung des ganzen Mikrometers senkrecht zur Verbindungslinie
der beiden Objecte gestellt sind, wird jeder Faden auf das betreffende Object ein
gestellt, wobei das Auge in rascher Aufeinanderfolge abwechselnd durch das eine
Ocular und durch das andere sieht. Ist die gleichzeitige Bisection gelungen, so wird
der Rahmen entfernt und die Entfernung der beiden Fäden unter einem achro
matischen Mikroskop durch eine Mikrometerschraube ausgemessen.
Einen ähnlichen Zweck, nämlich Messung von Winkeln, welche grösser sind
als das Gesichtsfeld eines einzelnen Oculars, verfolgt das
Duplex-Mikrometer von HOWARD GRUBB.
In der Focalebene des Fernrohrs befindet sich eine planparallele Glasplatte
auf welcher 21 feine parallele Linien in
einem Abstand von je 01 Zoll und 2 dazu
senkrechte in 2 Zoll Entfernung mit Dia
mant gezogen sind. Die äussersten Linien
bilden daher ein vollständiges Quadrat von
2 Zoll. Längs der einen Seite dieses Qua
drats und äusserst nahe der Glasplatte ist
ein Mikrometerschlitten verschiebbar, wel
cher ein System von 11 unter sich und
mit den 21 Glaslinien parallelen Spinnen
fäden trägt, die je um £ Zoll von einander
abstehen. Zur Beobachtung der beiden
Objecte trägt die Deckplatte zwei Oculare,
(Fig. 311), die sich parallel und senkrecht
von etwa 2^ engl. Zoll im Quadrat,
Duplex-Mikrometer von Howard Grubb.
(A. 311.)