×

You are using an outdated browser that does not fully support the intranda viewer.
As a result, some pages may not be displayed correctly.

We recommend you use one of the following browsers:

Full text

Title
Reformation des Himmels
Author
Bruno, Giordano

l‘)L
und zahllosesten Dingen mit den verschiedenen Mitteln
der Gelegenheit. Lasst uns denn umherstreifen überall
her überall hin, bald hier bald da, hier hei Göttern, dort
bei Herren, hier bei Menschen, dort hei Tieren!“
Der Platz des Herkules wird der Tapferkeit
verliehen.
Nachdem somit dieser Zwischenstreit erledigt und
Fortuna entlassen war, wandte sich Zeus wieder zu den
Göttern und sprach: „Ich bin der Meinung, dass wir den
Platz des Herkules der Tapferkeit einräumen, weil dort,
wo die Wahrheit, das Gesetz und das Gericht ist, nicht
fern sein soll die Tapferkeit. Denn beharrlich und
tapfer muss jener Wille sein, der das Gericht nach dem
Gesetz gemäss der Wahrheit verwaltet, dazumal, wie die
Wahrheit und das Gesetz, der Verstand, die Klugheit,
die Urteilskraft und die Gerechtigkeit, die Willenskraft
zu bestimmen haben, so die Beharrlichkeit und Tapferkeit
den Erfolg herbeizuführen hat. Drum gilt das Wort
eines W eisen: „Wirf Dich nicht zum Richter auf, wenn
Du nicht fähig bist, mit. Mut und Kraft die Trieb- und
Bollwerke der Ungerechtigkeit zu brechen!“
Da antworteten alle Götter: „Das hast Du wol
geordnet, o Zeus; — ist doch Herkules selber bislang
gewissermassen der Typus der Tapferkeit gewesen, den
man am Sternzelt erblickte. Tritt denn ein, o Tapfer
keit, mit der Leuchte des Dir einwohnenden
Verstandes; denn ohne letzteren würdest Du nicht
Tapferkeit, sondern dumme Tollkühnheit und Verwegenheit
sein. Und Du würdest nicht für Tapferkeit gehalten
werden können und es noch weniger sein, wenn Thorheit,
Irrtum und Geistesverwirrung die Ursache wäre, dass Du
das Übel und den Tod nicht fürchtest. 1 ) Diese Leuchte wird
ü Hier, wie überall bei Bestimmung der einzelnen Tugenden,
folgt Bruno augenscheinlich der aristotelischen Definition: Eöxiv ÜQa
fj dQGTt'l £§Cg JZQOaiQETlKfj, ¿V /U£ö6rr]Tl 0V6a Tfl JZOÖg fj/Lläg
cbgiöuevf] Äöyq.) uai tog äv cpooruiog oqlOelev. Eth. Nie. 2, 6, 15. ,
Die Tugenden liegen stets in der Mitte zwischen den Extremen; die