Full text: Reformation des Himmels

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verlogene Nation der Göttin der Verdammnis und Ver 
derbtheit als Gegenstand einer schönen Fabel Ver 
wendung linden kann. Und da dieses Tier, wenn es 
sich auf der Oberßäche des brausenden und stürmischen 
Meeres zeigt, als Vorzeichen bald eintretender Beruhigung 
derselben, einer wenn auch nicht am selben, so doch 
an einem der folgenden Tage eintretenden Meeresruhe 
gilt, so scheint es mir in seinem Grade als guter Typus 
der Seelenruhe oder Gemütsruhe stehen bleiben 
zu dürfen.“ — „Es ist gut,“ sagte Zeus, „dass diese 
erhabene Tugend, die man als Ruhe der Seelen bezeichnet, 
am Himmel strahlt, sie ist es, welche die Menschen- 
herzen gegen weltliche Unbeständigkeit stählt, sie stand 
haft macht gegen die Kränkungen des Schicksals, vor 
den Sorgen niederer Beschäftigungen und Verwaltungen 
sie bewahrt, sie wenig eifrig nach Neuerungen, wenig 
aufsässig gegen ihre Feinde und wenig lästig für ihre 
Freunde und durchaus nicht zu Sklaven einer eitlen Ruhm 
sucht macht, die sie durch den Wechsel der Schicksale 
nicht verwirrt werden und ohne Unentschlossenheit selbst 
dem Tode entgegen gehen lässt.“ 
Orion: — Fleiss, Kriegskunst. 
Darauf fragte Neptun: „Was, o Götter, wollt Ihr 
mit meinem Günstling, meinem Liebling beginnen, Orion 
meine ich, der schon vor lauter Angst, wie einige Etymo 
logen meinen, vom Himmel uriniert?“ Da erwiderte Momus: 
„Lasst mich, o Götter, einen Vorschlag machen! Uns 
ist, wie ein neapolitanisches Sprichwort sagt, der Maccaroni 
in den Käse gefallen! Dieser versteht es ja, allerlei 
Wunderwerke zu verrichten, und wie Neptun weiss, kann 
er über die Wogen des Meeres hinwandeln, ohne einzu 
sinken, ja, ohne sich die Füsse zu benetzen, und folglich 
wird er auch noch viele andere schöne Kunststücke 
machen können; — nun, so lasst uns ihn unter die Men 
schen senden und diesen durch ihn begreiflich machen, was 
uns irgend gut däucht und genehm erscheint, indem er sie 
glauben lassen kann, dass weiss schwarz ist, dass der
	        
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