Prüfung auf Säuren.
Um AgCl, AgBr und AgJ neben einander zu er
kennen , übergiesst man das (vorher geschmolzene)
Gemenge mit verd. H2SO4 und giebt Zinkstücke da
rauf. Nach 24 Stunden decantirt man die Lösung,
wäscht den Rückstand gut mit H2O und kocht das
Filtrat mit einem Ueberschuss an Na2CC>3. Die vom
ZnCOs abfiltrirte Lösung hält jetzt NaCl, NaBr, NaJ,
welche man nach § 62 untersucht.
t)4 HFl. Man erwärmt die gepulverte Substanz mit
conc. H2SO4 in einem trockenen Probirröhrchen. Die
entweichenden HFl-Dämpfe machen die Glaswan
dungen trübe. — Besser ist es jedoch die feingepul
verte Substanz im Platintiegel mit conc. H2SO4 zu
einem dicken Brei anzurühren. Man bedeckt den
Tiegel mit einem Uhrglase, das auf seiner convexen
Seite mit Wachs überzogen ist. In den Wachsüber
zug zeichnet man einige Schriftzüge und legt dann
das Uhrglas mit der Wachsseite auf den Tiegel. In
die concave Seite des Uhrglases giesst man etwas
kaltes PRO und erwärmt den Tiegel gelinde. Nach
einiger Zeit nimmt man das Uhrglas ab, entfernt das
meiste Wachs, durch Abreiben des erwärmten Glases
mit Fliesspapier, und reinigt es endlich völlig mit
Weingeist. Die Schriftzüge sind bei Gegenwart von
Fl deutlich geätzt. — Vergl. § 85. S. 64.
6*5 2HFl.SiFl\. Alle Salze dieser Säure, mit Aus
nahme des K-, Na- und Ba-salzes, sind in H2O lös
lich. Beim Erwärmen mit conc. H2SO4 entwickeln
alle Salze ein Gemenge von SiFL und HFl, das die
Glaswandungen der Probirröhren angreift. Beim Er
hitzen im Probirrohre entwickeln die trockenen Salze
ein Gas (SiFL), welches in H2O geleitet, einen gela
tinösen Niederschlag von SiÜ2 liefert (s. § 85 S. 64).
Beim Erwärmen mit überschüssigem Alkali werden
die Kieselfluormetalle zersetzt in SiÜ2 und Fluoralkali.
Beim Schmelzen mit Na2COa liefern sie NaFl und