Full text: Transactions of the Symposium on Photo Interpretation

WORKING GROUP 5 
DOLEZAL 
325 
Luftbild eine anschauliche Darstellung der Kleinformen des Wattenmeeres 
mit seinen unendlich feinen Prielen, die besonders in Deichnähe fast immer 
bedeutungsvoll für die weitere Wattveränderung sind. 
Uber das technische Verfahren der Luftbildvermessung im Wattenmeer, 
welches sich, abgesehen von den erforderlichen Vorbereitungen im Aufnahme 
gelände, im Aufnahmeverfahren nur unwesentlich von der üblichen Luftbild 
vermessung des Festlandes unterscheidet, sowie über die kritische Beurteilung 
der erreichten Genauigkeit aller bisher vorliegender Luftbildpläne kann an 
dieser Stelle aus Platzmangel leider nicht eingehend berichtet werden. 
Die ersten zusammenhängenden Luftbildaufnahmen von einzelnen Watt 
gebieten sind in den Jahren 1935-1937 geflogen und in der Grösse der Watt 
grundkarten im Masstab 1 : 10.000 hergestellt worden. Für eine masstab- 
gerechte Entzerrung der Aufnahmen waren damals noch viele Passpunkte im 
Wattengebiet notwendig, die an lagenmässig bestimmte Schraubpfähle aus 
gelegt wurden. 
Im Jahre 1958 wurde eine neue Befliegung der beiden grossen Planungs 
räume an der Westküste einschliesslich der Inseln und Halligen im Aufträge 
des Landesamtes für Wasserwirtschaft ausgeführt. 
Das Wattengebiet wurde in 60 Flugstreifen etwa parallel zum Verlauf der 
Linien gleicher Niedrigwasser-Zeiten beflogen. Hierbei wurden ca. 1900 Auf 
nahmen im Format 30 X 30 cm gemacht. Die Bilder überdeckten sich zu 75%. 
Da die Flugorientierung im Wattengebiet teilweise schwierig war, musste die 
Querüberdeckung der Flugstreifen mindestens 40% betragen. Hieraus ergab 
sich ein Flugstreifenabstand von 2400 m bei einer Flughöhe von 4.000 m. 
Die Befliegung erforderte einen genauen Zeitplan. Dieser wurde in engster 
Zusammenarbeit mit dem Flugkapitän, dem Navigator, dem Operateur, den 
Wasserstands-Beobachtungsstellen (Pegeln) und den Meteorologen aufge 
stellt. Bildflüge dieser Art sind nur bei wolkenlosem Himmel möglich. Es war 
weiterhin Bedingung, dass die Befliegung des Wattengebietes bei niedrigstem 
Wasserstand (Ebbe) durchgeführt wurde. Es stand daher nur eine Zeit von 
3 / 4 Stunden vor und 1 Stunde nach Niedrigwasser zur Verfügung. Die hervor 
ragende Zusammenarbeit aller Beteiligten hat es ermöglicht, die Befliegung 
innerhalb von ca. IQ Monaten abzuwickeln, wobei die Wetterlage besonders 
günstig war. Es konnte erstmalig ein vollständiges Kartenwerk unseres gesamten 
Wattengebietes in einem so kurzfristigen Arbeitsgang hergestellt werden. 
Vor der Befliegung wurden ca. 50 Passpunkte auf dem Festland, den Inseln 
und Halligen und 6 Passpunkte auf dem Watt ausgelegt und koordiniert. Als 
Passpunkte wurden weisse Markierungsscheiben mit 1 m Durchmesser aus 
gelegt. Diese Passpunkte bildeten das feste Gerippe der späteren Entzerrung 
der Fotos auf den gewünschten Kartenmasstab. Die Entzerrungsunterlagen 
wurden durch Aero-Schlitztriangulation geschaffen. 
Es wurden insgesamt 3600 km 2 beflogen. Diese Fläche wurde im Schnitt 
und Format von 42 topographischen Karten i.M. 1 : 25.000 in Form von mass 
stabsgerechten Bildern, sogen. Luftbildpläne, dargestellt, ferner wurden 15 Luft
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.