Full text: Lexikon der Astronomie

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Sabine — Saturn. 
* 
gen von Fixstern örtern verdient gemacht; 
vgl. seine Schrift »Mittlere Örter von 
12,000 Fixsternen« (1843 — 52; neue 
Folge 1857, 6 Teile). — Sein Sohn 
Georg Friedrich Wilhelm R., geb. 
31. Dez. 1832 zu Hamburg, war 1853— 
1856 auf der Sternwarte in Durham, 
seitdem auf der Hamburger thätig. 
S. 
Sabine (spr. -bin), Sir Edward, engl. 
Physiker, bekannt durch seine Anteilnahme 
an Parrys Fahrt zur Auffindung der 
nordwestlichen Durchfahrt (1818—19), 
auf welcher er zahlreiche Pendelbeobach 
tungen anstellte, sowie die 1822 im Auf 
trag der englischen Regierung unternom 
mene Expedition zur Bestimmung der 
Länge des Sekundenpendels in verschiede 
nen Regionen des Atlantischen Ozeans, 
nicht minder durch seine Bemühungen 
zur Herstellung eines Systems magnetisch- 
meteorologischer Beobachtungsstationen in 
den englischen Kolonien. S. ist 14. Okt. 
1788 zu Dublin geboren, trat in die Ar 
tillerie ein und erhielt 18»9 eine Stel 
lung als Generalmajor am Arsenal in 
Woolwich. 
Sagitta (lat.), Pfeil. 
Sagittarius (lat.), Schütze. 
Säkular oder sekular (v. lat. sae- 
culum, »das Jahrhundert«) nennt man 
diejenigen Störungen der Planeten- und 
Mondbahnen, welche sich in sehr langen, 
Jahrtausende umfassenden Perioden wie 
derholen, daher man sie für praktische 
Zwecke als in einerlei Sinn von statten 
gehend betrachten kann. Den Gegensatz 
bilden die periodischen Störungen. 
Vgl. Störungen. Zu den säkularen Stö 
rungen gehören z. B. die Bewegungen der 
Apsiden- und Knotenlinien der Bahnen. 
Säkulare Gleichung des Mondes, 
s. v. w. Acceleration des Mondes, vgl. 
Acceleratton. 
Sanduhr, s. Uhr. 
Santini, Giovanni, geb. 30. Mai 
1787 (30. Jan. 1786 ?) zu Caprose in der 
Provinz Arezzo, war 1806 an der Stern 
warte in Mailand und seit Herbst 1806 
an der zu Padua unter Chiminello thätig; 
nach dem Rücktritt des letzten: ward S. 
Direktor der Sternwarte, welches Amt 
er bis zu seinem Tod, 26. Juni 1877, 
verwaltete. 
Sappho, Planetoid (80). 
Saros, eine den Chaldäern bereits im 
6. Jahrh. v. Chr. bekannte, durch jahr 
hundertelange Aufzeichnung der Finster 
nisse gefundene Periode von 18 Jahren 
und 11 Tagen, nach deren Ablauf die 
Finsternisse in derselben Reihenfolge wie 
derkehren. Es beruht dies darauf, daß 
dieser Zeitraum nahezu 223 synodische 
Monate (223mal 29,53039 Tage oder 
6585,32 Tage) und auch 242 drakonitische 
Monate (242mal 27,21222 Tage oder 
6585,36 Tage) umfaßt. Der Mond kehrt 
daher nach Verlauf derselben nahezu in 
dieselbe Stellung, sowohl zu Erde und 
Sonne als auch zur Knotenlinie seiner 
Bahn, zurück, daher auch die Bedingungen 
für die Finsternisse wieder nahezu dieselben 
sind. Daß übrigens die Voraussage einer 
Sonnenfinsternis für einen bestimmten 
Ort nach dem S. nicht immer zuverlässig 
ist, war auch den Chaldäern schon bekannt. 
Satelliten, vgl. Nebenplancten. 
Saturn, der siebente in der Reihe der 
großen Planeten, dem bloßen Auge als ein 
Stern 1. Größe von weißer Farbe sichtbar. 
Er läuft in der mittlern Entfernung 
von 9,53886 Erdbahnhalbmessern oder 
1418,09 Mill. km = 191,12 Mill. geogr. 
Meilen in Zeit von 10,759,2198 Tagen 
— 29 Jahren 54 Tagen 16 Stund. 30 
Min. um die Sonne. Die Exzentrizität der 
Bahn ist 0,05607, weshalb die Entfernung 
von der Sonne zwischen 1330 und 1480 
Mill. km schwankt. Die Bahn ist um 
2° 29,7" gegen die Erdbahn geneigt. 
Der Erde kann sich der S. bis auf 1180 
Mill. km nähern, während seine größte 
Entfernung von ihr 1630 Mill. km beträgt. 
In mittlerer Entfernung beträgt der 
scheinbare Äquatordurchmesscr nach Kai-
	        
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