Full text: Die Kartenwissenschaft (1)

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Nachtrag. 
Nachtrag. 
S. 66. Auf die „natürlichen Landkarten“, die auch unter den Begriff „er 
habene Karten“, bez. „Reliefs“ fallen, ist schon im 18. Jahrhundert aufmerksam 
gemacht worden. Auf S. 280 in J. G. Krünitz’ Ökonomisch-technologischer Enzyklo 
pädie (Berlin 1798, 60. Teil) lesen wir: „Es lassen sich auch erhabene Karten an 
fertigen. Man kann nämlich eine Provinz, welche nicht gar zu groß ist, in einem 
Zimmer oder Garten, gleichsam als in einem Modell, also vorstellen, daß alle Er 
höhungen, Erniedrigungen, Berge, Täler, Städte usw. also darauf erhaben und er 
niedriget werden, wie sich solche in der Tat befinden.“ 
S. 79. Kartenkuriosa. Daß sich die Ansichtspostkarten zuweilen des Karten 
bildes bedienen, erscheint uns heute schon -weniger merkwürdig als die Verwendung 
des Kartenbildes für Notgeld. Auf einem Gutschein (0,50 M.) des Kreises Monschau 
von 1921 ist der Kreis von Monschau, ein Teil des Kreises von Aachen und be 
sonders das von den Belgiern beanspruchte und eingenommene deutsche Gebiet dar 
gestellt. Dies Karten-Notgeld dürfte zu den echten Kartenkuriosa gerechnet werden. 
S. 258. Das Muster einer geographischen Aufnahme für ein kleineres Gebiet 
hat J. Partsch in der Karte „Die Moränenlandschaft der Schneegruben“ 1: 10000 
gegeben. Die Karte ist 1880 mit E. Dorn aufgenommen und in dem Buche von 
Partsch: Die Gletscher der Vorzeit in den Karpathen und den Mittelgebirgen Deutsch 
lands (Breslau 1882. Text S. 58—60) veröffentlicht worden; sie erscheint mit einem 
Nachtrage 1893 als Beilage Nr. 5 in J. Partsch: Die Vergletscherung des Biesen 
gebirges. (Forschgn. z. Deutsch. Landesk. VIII. 2. Stuttgart 1894). Die Aufnahme 
in dem Blocklabyrinth und der Waldbedeckung des Schneegrubengebietes war von 
Ungeheuern Schwierigkeiten begleitet. Die Basia, mit einem guten Stahlbandmaß 
wiederholt gemessen (78,22 m), lag am obern Bande der Großen Schneegrube und 
wurde direkt angeknüpft an den trigonometrischen Höhenpunkt des Hohen Bades 
(1506 m). Das bis in eine Entfernung von 2300 m und etwa 980 m Höhe ausgreifende 
Dreiecksnetz 1. Ordnung wurde mit dem Theodolit aufgenommen, kleine Dreiecke 
in schwierigerem Gelände mit einem leichter tragbaren Meteoroskop. Viele einzelne 
Höhepunkte wurden auch barometrisch gewonnen. Mit Hilfe dieser zahlreichen, 
mühselig gewonnenen Eixpunkte gelang es Partsch, ein klares Kartenbild in Schicht 
linien von 10 m- Gleichentfernung zu geben. Interessant ist die verbesserte Ausgabe 
der Karte (1893) auch dadurch, daß der Hochwald und das Knieholz durch besondere 
Signaturen unterschieden werden, jener durch die übliche Tannenbaumsignatur und 
dieses durch Bingeipaare, ähnlich wie der Laubwald dargestellt wird (s. S. 374). 
S. 449. Das Hochbild von Goethe führt den Titel: Höhen der Alten und 
Neuen Welt bildlich verglichen von Herrn G. B. von Goethe. Es ist beigegeben den 
Allgemeinen Geographischen Ephemeriden (XLI. Bd., I. Stück). Das „colorierte 
Tableau“ (53,5 X 33,5) ist in einem Sonderabdruck erschienen; dazu sind 2 Seiten 
mit Text gegeben (Weimar, im Verlage des Landes-Industrie-Comptoirs, 1818). Das 
Ganze ist Herrn Alexander von Humboldt gewidmet. Der Text besteht aus einem 
kurzen Vorwort von Bertuch und einem „Schreiben des Herrn G. R. von Goethe 
an den Herausgeber“. Weimar, 8. April 1813.
	        
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