über die Geländedarstellung eine Orientierungsfunktion. Diese Grundforderung muss unbedingt tbe
erfüllt werden, andernfalls kann kaum mehr von einer topographischen Karte gesprochen werden. E
(Benützung der Karte zum Gelàndevergleich).
3. - Die Darstellung muss die Ausmessbarkeit der Gelándeoberfláche gewährleisten, d.h. es
sollen insbesondere absolute Hóhen, Hóhenunterschiede, Gelündeneigungen, Volumina u.a.
bestimmt werden können. Diese, insbesondere bei technischen Plänen hoch zu bewertende Eigen-
schaft, ist auch bei topographischen Karten zu fordern (Ausmessbarkeit). HO!
sci
Bei der Beurteilung der Geländedarstellung ist die Beachtung der drei genannten Forde-
rungen unumgänglich. Will man unter ihnen eine Wertigkeit einführen, so ist festzustellen, dass
bei topographischen Karten grossen Massstabs alle drei etwa gleichrangig sind. Mit kleiner wer-
dendem Massstab nimmt jedoch das anschauliche Kartenbild und die Wiedergabe der charakteris-
tischen Geländeformen gegenüber Ausmessbarkeit an Bedeutung zu.
Die Schwierigkeit bei der Prüfung der Geländedarstellung besteht nun allerdings darin, ge
dass diese drei Forderungen nicht unmittelbar durch Zahlen ausdrückbar sind. Als erster Lösungs- Ho
weg bietet sich die Prüfung der Genauigkeit der Hóhenlinien als wichtigstes Element der Gelánde- Zu
darstellung an. Dabei ist zu unterscheiden zwischen absoluter oder Lagegenauigkeit und relativer
oder Formgenauigkeit. Die Einhaltung der Forderungen 1) und 2) kann mehr durch die Angabe des IH
relativen, die Einhaltung der Forderung 3) mehr durch die Angabe des absoluten Hohenlinienfehlers
charakterisiert werden. Zur Beurteilung der Genauigkeit von Hóhenlinien sind jedenfalls beide
Fehlermasse zu berücksichtigen. Kc
lic
II. - Der Lagefehler von Höhenlinien tse
Zur Charakterisierung der absoluten Genauigkeit einer Geländedarstellung mittels Höhen- ne
linien wird entweder der Lagefehler, also die jeweilige Abweichung eines Punktes einer Hóhenlinie fe
von seiner Sollage angegeben, oder der mittlere Hóhenfehler einer Kote, die aus der Karte durch Vc
Interpolation zwischen benachbarten Höhenlinien bestimmt worden ist. Das letztere Fehlermass
ist komplexer als der Lagefehler der Höhenlinie, da es den Einfluss einer nicht linearen Steigung ha
des Geländes zwischen zwei Höhenlinien enthält und damit indirekt wieder von der Aquidistanz
abhängt. Es ist also nicht geeignet, die Unsicherheit einer direkt gezogenen Hoóhenlinie anzugeben.
Wegen des Interpolationsfehlers, der theoretisch die Grósse der Aquidistanz erreichen kann, sind
die beiden Fehlermasse auch nicht vergleichbar, wenn der Lagefehler mit Hilfe der Geländeneigung
in einen Hóhenfehler umgerechnet wird und umgekehrt. Ex
Problematisch ist bei der Bestimmung des Lagefehlers einer Hohenlinie immer die Zuord-
nung der Vergleichspunkte. Eine einwandfreie Zuordnung ist in der Regel nur gegeben, wenn die
Punkte grundrissmássig genau definiert sind (z. B. Schnitt einer Hóhenlinie mit einem Wasserlauf
oder einer scharfen Gelàndekante) liegen, wie bei einer Hóhenlinienprüfung meist üblich, zwei
Liniensysteme vor, bei denen die erwáhnte grundrissmássige Identifizierung der Punkte nur aus-
nahmsweise vorkommt, so ist die Zuordnung von Vergleichspunkten und die Messung deren Abstände
streng nicht möglich. Die vielfach vorgeschlagene Zuordnung von Punkten auf der Fallinie ist
hypothetisch und praktisch wegen der oft recht verschiedenartigen Formen der zu vergleichenden
Höhenlinien und der daraus nicht eindeutig zu konstruierenden Fallinien vielfach willkürlich.
Zur Bestimmung des Lagefehlers ist deshalb ein Verfahren vorzuziehen, das die lästige
Zuordnung von Punkten umgeht und einfach zu handhaben ist. Als solches bietet sich die von Lindig
[6] vorgeschlagene sog. Planimetermethode an. Bei dieser wird der durchschnittliche Abstand d
zweier Linien definiert als der Quotient aus der Fläche f zwischen den beiden Linien und der Länge
1 der fehlerfreien Linie :
Î
Lan
Eine Zuordnung von Punkten der beiden Linien erfolgt +
nur am Anfang und Ende durch die Fallinie. Die Bes- -
timmung der Fläche f geschieht zweckmässigerweise
mit Hilfe eines Planimeters, die der Länge 1 mittels
eines Zahlrädchens. Will man statt des Lagefehlers
den diesem entsprechenden Höhenfehler h (sog. ''Höhen-
Fig. 1 fehler'' einer Höhenlinie), so erfolgt die Umrechnung ge
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