Full text: Kepler. Galilei

—-G 202 §3 
gende Darstellung des von den Hohlspiegeln handelnden Teiles- 
der Kawptrik 484 ). Vor allem aber verdient bemerkt Zn werben, 
daß ihm nicht nur die Ausgestaltung des Fernrohres, sondern 
auch die Erfindung des Mikroskopes zu danken ist 485 ). Daß 
Galilei sich auch um den Magnetismus bekümmert und Gilberts 
berühmtes Werk über erdmagnetische Erscheinungen sofort in 
seinem wahren Werte erkannt hat 488 ), sei nur nebenher erwähnte 
Schon im sechsten Kapitel war daran Zu erinnern, daß 
der Begründer der modernen Mechanik sich auch eine merk 
würdig zutreffende Vorstellung von dem Wesen der Wärme 
gebildet hatte. Aber er blieb nicht Lei der bloßen Spekulation 
stehen, sondern er erdachte auch ein Hilfsmittel zur Vergleichung 
verschiedener Wärmegrade und ist der Erfinder, wo nicht des 
ersten Thermometers, so doch des ersten Thermoskopes 48 H. 
Auch wurde diese Vorrichtung gleich von ihrem Erfinder an- 
gewandt, als es sich darum handelte 488 ), die Frage zu be 
antworten, weshalb jemand, der ein Bad nimmt, folgeweise 
ganz verschiedene Wärmegesühle empfinde, während doch die 
Waffertemperatur die gleiche bleibe. — 
Wie sehr Galilei gewohnt war, seinen Geist unausgesetzt 
durch Nachdenken über die verschiedensten Dinge in Thätigkeit 
zu erhalten, davon legt ein höchst beweiskräftiges Zeugnis ein 
Notizenblatt des Nachlasses ab, aus welchem sich in bunter 
Reihe die verschiedenartigsten Fragen zusammengestelltsinden 488 ).. 
Offenbar zeichnete sich der vielbeschäftigte Mann hier alle Dinge 
aus, die ihm gerade in den Wurf gekommen waren und gelegent 
lich Stoff zu besonderer Erwägung liefern sollten. Da finden 
wir zur Erörterung gestellt die Fortbewegung der Schlangen 
und Vierfüßler (mit Hinweis ans die von Aristoteles begangenen 
Irrtümer), über die Bewegung der Schiffe im Wasser, über 
das Zerbrechen eines Eis und anderes mehr. Namentlich 
ist auch die physikalische Geographie 488 ) mit ein paar ganz 
interessanten Fragestellungen vertreten. — 
Die italienische Litteraturgeschichte nimmt den großen
	        
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