Full text: Kepler. Galilei

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er bedurfte, um sein jählings unterbrochenes Lebenswerk fort 
setzen zu können. Im August 1599 meldet Herwart, Brahe 
bereise zur Zeit Böhmen, um dort den richtigen Platz für eine 
neue Sternwarte auszumitteln; der Kaiser habe ihm einen 
Jahressold von 3000 Gulden ausgeworfen, und nun brauche 
er auch tüchtige Gehilfen. „Als solchen", so schließt das 
Schreiben, „möchte ich Dich untergebracht sehen, und wer weiß, 
was noch alles im Schoße der Zukunft ruht." Diesen Ge 
danken griff Kepler natürlich aus, und da er einen angesehenen 
Alaun arn Kaiserhos, den Baron Hoffmann, kannte, so suchte 
er diesen als Mittelsmann zu gewinnen-H. An: 3. Februar 
1600 stellte sich Kepler bem hochmögenden Protektor vor, und 
bald wurden beide darüber einig, daß ersterer in den Dienst 
des kaiserlichen Astronomen, d. h. des Kaisers selbst, treten solle. 
Freilich waren beide Männer so unähnlich im Wesen, daß 
Kepler sich anfänglich gar nicht au den stolzen Edelmann gewöh 
nen konnte, und wäre nicht Herr v. Hoffmann eingeschritten, 
so wäre schon im April wieder ein Bruch zwischen Tycho und 
seinem neuen Assistenten erfolgt 30 ). Daraufhin schrieb letzterer 
einen Entschuldigungsbrief :il ), und als er nunmehr — im Juni 
1600 — zur Ordnung seiner Angelegenheiten nach Graz zu 
rückreiste, durfte er sich endlich für geborgen halten. 
Dazu freilich war es auch an der Zeit. Denn sein Lehr 
amt war ihm inzwischen wirklich gekündigt worden'-), und 
so blieb ihm nur übrig, seinen Haushalt in Graz auszulösen. 
Nachdem er noch Gelder einkassiert und das Landgut seiner 
Frau verpachtet hatte, reiste er mit dieser und seiner Stief 
tochter ab, nahm seinen Weg über Linz, wo er einstweilen den 
größeren Teil seines Hausrates zurücklassen konnte, und traf 
in den ersten Tagen des Oktober in Prag ein, wo ihm einst 
weilen sein gütiger Freund v. Hoffmann ein Absteigequartier 
gewährte. Ein entscheidender Wendepunkt in Keplers Leben war 
damit erreicht; demLehramt war er entzogen, und eine rein wissen 
schaftliche, eine schöpferische Thätigkeit sollte für ihn beginnen. 
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