Positionsmikrometer.
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schieben lassen. Die Schirme sind an der äusseren Kante nach einem Bogen
abgearbeitet, welcher beim Vorrücken der Schirme nach aussen einen allmählich
schmäler werdenden und doch annähernd in sich gleich breiten Reif übrig lässt,
der endlich ganz verschwindet; die inneren Kanten der Schirme dagegen sind
tangential geschnitten und so bemessen, dass sie gerade bei Abschluss des
äusseren Lichtreifes für Fadenbeleuchtung die für die Mittelstrahlen gegebene
Oeffnung ebenfalls noch verschlossen halten. In dieser Stellung hat man also
weder helles Feld, noch helle Fäden, und dies ist die Mittelstellung der Spiral
scheibe. Dreht man sie nach der einen Seite weiter, so öffnet sich der äussere
Reif, die Fäden treten allmählich hervor und erreichen bei grösster Oeffnung des
Reifes ihre grösste Helligkeit. Wird in der anderen Richtung gedreht, so lassen
die Schirme eine kleine, sechseckige Oeffnung entstehen, und das Feld wird
allmählich beleuchtet. Die Drehung der Scheibe wird durch einen aussen vor
tretenden Arm bewirkt; derselbe bewegt sich neben einem Bogen mit einem
verstellbaren Anschlag, der den Zweck hat, nach jedesmaliger Ablesung der
Mikroskope wieder denselben Grad der Beleuchtung herzustellen.«
Auf die Beleuchtung des Decnnations- und des Stundenkreises, sowie des elek
trischen Zifferblattes vermittelst zweier im Beieuchtungsrohr befindlichen elliptischen
Spiegelringe braucht hier nicht weiter emgegangen zu werden; dagegen mag nicht
unerwähnt bleiben, dass auch die Scale zur Focussirung am Auszugs-Rohr durch
einen Theil des für die Feldbeleuchtung dienenden Lichtbüschels beleuchtet
wird, und dass die Farbe der Feld- oder Fadenbeleuchtung durch einen vor der
Lampe angebrachten Drehschirm mit tarbigen Gläsern geändert werden kann.
Eine so ausgiebige und zweckmässige Ausnutzung einer einzelnen Lampe,
wie die hier geschilderte, ist im Allgemeinen nur bei Instrumenten von grösseren
Dimensionen möglich; bei kleineren und mittleren Instrumenten, bei welchen
übrigens auch ohne grosse Opfer an Bequemlichkeit auf manche bei den grossen
Fermöhren fast unumgänglich nothwendige Einrichtungen, wie die Ablesung der
Kreise vom Ocularende aus u. a. verzichtet werden kann, benutzt man in neuerer
Zeit vielfach kleine elektrische Glühlampen, welche sich überall leicht anbringen
lassen und keinen schädlichen Wärmeeinfluss ausüben. Beispielsweise werden
durch das in dem Gehäuse G Fig. 304 eingeschlossene elektrische Licht von
4 Volt die Trommeln der Schraube und der Positionskreis an den unter den
Mikroskopen liegenden Stellen beleuchtet, während die Beleuchtung des Feldes
und der Fäden durch ein zweites Licht erfolgt, welches sich in dem Lampen
rohr (s. pag. 68) befindet und mittelst eines dem Beobachter bequem gelegenen
Umschalters abwechselnd mit dem eisteren in die Leitung eingeschaltet wird.
Zur Dämpfung des Lichtes ist ein Widerstand aus Kohlenscheibchen vorhanden.
Von anderen Vorrichtungen zur Sichtbarmachung der Fäden mögen hier noch
folgende erwähnt werden. Bei den Refractoren von J. Merz in München werden
Feld und Fäden durch vier Glühlampen beleuchtet, welche sich in einem Holz
ring am Mikrometer befinden. Der Holzring ist auf einer Hülse drehbar,
welche acht Oeffnungen hat, denen eine gleiche Anzahl von Beleuchtungs
spiegeln gegenüberstehen. Vier derselben dienen für die Feld-, die vier übrigen
zur Fadenbeleuchtung. Der Uebergang von der einen Beleuchtung zur anderen
wird durch eine Drehung des Ringes um bewirkt. Zur Dämpfung dienen
farbige Gläser, welche auf einem zweiten, zwischen den Spiegeln und den Glüh
lampen befindlichen Ringe angebracht sind. Dieselben Lampen beleuchten auch
den Positionskreis und die Trommeln der Mikrometerschraube. An dem 12-
und an dem 36 zölligen Refractor der Lick-Sternwarte ist die Beleuchtungs*