Full text: Theorie der Mikrometer und der mikrometrischen Messungen am Himmel

^2 Ralkenmikrometer Und Mikrometer für grossere Distanzen. 
Messungen auszuführen, bedient man sich mit Vortheil des ßalkenmikrometers. 
Dasselbe unterscheidet sich von dem Fadenmikrometer nur darin, dass an 
Stelle der Spinnenfäden flache Metallfäden eingezogen sind, die sich auf dem 
durch das Sternenlicht immer noch ausreichend erleuchteten Himmelsgrund 
deutlich erkennen lassen. Da es wegen der Focaldifferenz nicht thunlich ist, 
die Balkenebenen soweit auseinander zu legen, dass die beweglichen Balken an 
den festen vorübergehen können, so ist zur Bestimmung der Coincidenzstellung 
folgende einfache Vorrichtung getroffen. Auf dem festen Rahmen und dem be 
weglichen Schlitten sind ausser den Balken auch etliche Spinnenfäden in der 
Weise angeordnet, dass einerseits die Coincidenz der beweglichen Balken mit 
den festen Fäden, und andererseits die Coincidenz der beweglichen Fäden 
mit den festen Balken und Fäden gemessen werden kann. Es ist klar, dass aus 
der Combination dieser beiden Coincidenzen die Schraubenstellung abgeleitet 
werden kann, welche einer Deckung eines beweglichen Balkens mit einem festen 
entsprechen würde. Die hierzu erforderlichen Beobachtungen werden bei Feld- 
beleuchtung ausgeführt. 
A. CLARK’s New Mikrometer for measuring large distances. 
A. Clark hat im Jahre 1859 ein Mikrometer construirt, welches relative 
Positionsbestimmungen zweier Objecte bis zu Distanzen von einem Grad zu liefern 
bestimmt ist. Um dies zu erreichen, sind zwei Oculare (kleine Einzellinsen) vor 
handen, welche soweit auseinander gerückt werden, bis die beiden Sterne nahe 
in der Mitte ihres Gesichtsfeldes erscheinen. In die Bildebene wird hierauf ein 
Rahmen eingeschoben, in welchem zwei mit je einem Faden versehene Schlitten 
parallel und unabhängig von einander bewegt werden können. Nachdem die 
Fäden durch Drehung des ganzen Mikrometers senkrecht zur Verbindungslinie 
der beiden Objecte gestellt sind, wird jeder Faden auf das betreffende Object ein 
gestellt, wobei das Auge in rascher Aufeinanderfolge abwechselnd durch das eine 
Ocular und durch das andere sieht. Ist die gleichzeitige Bisection gelungen, so wird 
der Rahmen entfernt und die Entfernung der beiden Fäden unter einem achro 
matischen Mikroskop durch eine Mikrometerschraube ausgemessen. 
Einen ähnlichen Zweck, nämlich Messung von Winkeln, welche grösser sind 
als das Gesichtsfeld eines einzelnen Oculars, verfolgt das 
Duplex-Mikrometer von HOWARD GRUBB. 
In der Focalebene des Fernrohrs befindet sich eine planparallele Glasplatte 
auf welcher 21 feine parallele Linien in 
einem Abstand von je 01 Zoll und 2 dazu 
senkrechte in 2 Zoll Entfernung mit Dia 
mant gezogen sind. Die äussersten Linien 
bilden daher ein vollständiges Quadrat von 
2 Zoll. Längs der einen Seite dieses Qua 
drats und äusserst nahe der Glasplatte ist 
ein Mikrometerschlitten verschiebbar, wel 
cher ein System von 11 unter sich und 
mit den 21 Glaslinien parallelen Spinnen 
fäden trägt, die je um £ Zoll von einander 
abstehen. Zur Beobachtung der beiden 
Objecte trägt die Deckplatte zwei Oculare, 
(Fig. 311), die sich parallel und senkrecht 
von etwa 2^ engl. Zoll im Quadrat, 
Duplex-Mikrometer von Howard Grubb. 
(A. 311.)
	        
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