Full text: Transactions of the Symposium on Photo Interpretation

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SYMPOSIUM PHOTO INTERPRETATION, DELFT 1962 
nung von Wies- und Ackerland) sind aber zu gewissen Jahreszeiten durchaus 
möglich. Die einzelnen Nutzungstypen seien kurz charakterisiert: 
Wald: Merkmale bekannt. 
Intensiv genutztes Kulturland: a. Äcker und Fettwiesen in der Dorfstufe des 
Heinzenbergs: Parzellierung in kleine rechteckige Felder, deren Längsachsen 
mit den Höhenkurven verlaufen. Günstigste Jahreszeit Ende Mai bis Anfang 
Juni (je nach Höhenlage); erlaubt Ausscheidung der Äcker (heller, fast 
weisser Ton, keine Textur, da noch unbewachsen) und der Fettwiesen (dunkler 
Ton, häufig wolkige Textur mit hellen Komponenten, erzeugt durch hell blüh 
ende Pflanzen) wie auch Abtrennung von den Magerwiesen (s.d.). b. Fett 
wiesen im Maiensässgürtel des Heinzenbergs und im Dischmatal: Zur gleichen 
Jahreszeit wie oben sehr dunkler Ton, ohne Textur. 
Magerwiesen: Hellgrauer Ton, unruhige Musterung infolge von kleinräumigem 
Wechsel in Exposition und Bodenzustand (Vernässungen). 
Weide: a. Offene Weide: Zu jeder Jahreszeit abgrenzbar; keine Parzellier 
ung; unruhige Textur (anstehende Felspartien, Felsbrokken, kleine Bäume, 
Sträucher, Zwerggebüsche, Kuhtreien). Indirektes Merkmal: Abgrenzung 
durch Holzzaun oder Mäuerchen. b. Waldweide: Eindeutige Ausscheidung 
nicht möglich; Hinweise geben die von den Ställen in den Wald führenden 
Viehtriebe. 
Vegetationsfreie Flächen: Meist Schutthalden, ganz hell mit “blockiger” Textur. 
Für die Beurteilung der wirtschaftlichen Verhältnisse ist auch eine Inter 
pretation der Siedlungen, Gebäude und Wege wichtig (vgl. fig. 1 und 4): 
Dorfsiedlungen: Ohne weiteres erkennbar. 
Die Klassifikation der einzeln stehenden Gebäude verlangt ein sorgfältiges 
Studium ihrer Form und ihrer Lage inbezug auf andere Objekte (Nutzung, 
Wege): 
Einzelhöfe: 2-3 Gebäude beieinander liegend (Wohnhaus mit Kamin, Wirt 
schaftsgebäude) ; am Heinzenberg frei stehend, im Dischmatal gewinkelt oder 
gestaffelt aneinander gebaut; eingezäunter kleiner Gemüsegarten in unmittel 
barer Nähe; gute Zufahrt. 
Wohn- und Ferienhäuser: Einzelnes Haus mit Kamin; keine Wirtschaftsgebäude; 
Zufahrt. 
Aussenställe: Mehr oder weniger quadratischer Grundriss; zweigeschossig: 
Unten Vieh-, oben Heustall; Dachfirst meist nach dem Gefälle ausgerichtet 
(ermöglicht das ebenerdige Einfahren des Heus auf der Oberseite); kein Kamin. 
Indirekte Merkmale: Lage inmitten eines Fettwiesenkomplexes, während Um 
land oft nur als Magerwiese genutzt; im Dischmatal wegführende, durch 
Mäuerchen gekennzeichnete Viehtriebe. 
Heustafel: Nicht immer von den Aussenställen unterscheidbar. Stets klein, 
meist in Magerwiesen gelegen, ohne sichtbaren Zugang. In fig. 1 und 4 nicht 
dargestellt. 
Maiensässe; Zwei nebeneinander stehende Gebäude: Ein grösserer Stall (ähn-
	        
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