Full text: Transactions of the Symposium on Photo Interpretation

WORKING GROUP 5 
STEINER-HAEFNER 
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lieh wie Aussenstall), eine kleinere Wohnhütte. Indirektes Merkmal: Anlehn 
ung an die Grenze zwischen Wiesland und Dauerweide. 
Alpgebäude: An mehr oder weniger zentraler Lage im Alpareal; Gruppe von 
Gebäuden; im Dischmatal stets von Alpfettwiese umgeben; 
Es muss noch daraufhingewiesen werden, dass das heutige formale Aussehen 
eines Gebäudes gelegentlich nicht mehr seiner tatsächlichen Funktion ent 
spricht (z.B. Umwandlung eines Bauern- in ein Ferienhaus). Hier führt die 
Luftbildinterpretation zu Fehlschlüssen. 
Die Wege heben sich als helle Linien gut heraus. Die Befahrungsmöglich- 
keiten lassen sich im Luftbild abschätzen. Nur dort, wo sie unter Wald ver 
laufen, können sie oft nicht mehr verfolgt werden. Das Wegnetz ist in fig. 1 
und 4 eingetragen. 
Sichtbare Grenzziehungen zwischen verschiedenen Nutzungs- und Wirt 
schaftszonen (Zäune, Mäuerchen, Gräben) können im Luftbild ebenfalls er 
kannt werden. Die wichtigsten davon sind in fig. 3 und 6 eingetragen. Der 
Holzzaun zwischen den Bergwiesen und der Weide am Heinzenberg wurde 
bereits erwähnt. Die Weiden sind durch Marchgräben aufgeteilt, die in ver 
schiedenem Besitz sich befindliche Alpen oder Allmenden gegeneinander ab 
grenzen. Ebenso sind die Grenzen zwischen Wiesen und Weiden im Disch 
matal durch Mäuerchen (ev. auch Zäune) markiert. 
Auf Grund aller dieser Ergebnisse kann man nun die einzelnen Stufen der 
Alpwirtschaft ausscheiden (vgl. fig. 3 und 6). Zum Teil können die Grenzen 
eindeutig, vielfach aber nur approximativ gezogen werden. 
Heinzenberg: Eindeutig abgrenzbar: Alpstufe mit Hilfe des Zauns gegen die 
Maiensässwiesen (zusammen mit dem deutlichen Nutzungsunterschied) und 
eines Grabens gegen die tiefer gelegene Allmendweide. 
Nur annähernd abgrenzbar: Maiensässstufe gegen Dorfwirtschaftsgebiete 
mit Hilfe der Mittellinie zwischen den ersten Maiensässen und den letzten 
Aussenställen; auf gleicher Höhe hegende Dorfwirtschaftsgebiete mit Hilfe der 
Mittellinie zwischen den Endpunkten des Feldwegnetzes. 
Weitgehend eindeutig, aber nicht durchgehend abgrenzbar: Übereinander 
hegende Dorfwirtschaftsgebiete durch die Obergrenze des zwischengeschalte 
ten Magerwiesengürtels (nur für Masein-Flerden/Urmein, nicht aber für 
Thusis-Masein möglich). 
Dischmatal: Die Grenze zwischen den beiden Stufen kann man nur annähernd 
festlegen, da sie im Walde verläuft. Dieser ist weitgehend zum Dauersiedlungs 
areal zu schlagen; er wird von unten her beweidet. Umgekehrt hegen die Alp 
gebäude samt den Alpfettwiesen teilweise noch im Bereich des Waldes. Das 
obere Ende der Dauersiedlungen in der Talsohle lässt sich jedoch mit Hilfe der 
Verbreitung der Höfe eindeutig fassen. Dagegen können die einzelnen Hof- 
Wirtschaftsareale nicht erkannt werden.
	        
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