Full text: Elektrizitätslehre für Mediziner und Elektrotherapie

  
  
  
  
  
       
   
  
     
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
222 Nutzen des Rheostaten im Hauptschluss. Kap. XII. 
Veränderung der Elementenzahl am Stromwähler bedingte. Wir werden 
später noch Gelegenheit haben, zu sehen, wie die Stromesschwankung, 
welche durch Vermehrung resp. Verminderung auch nur eines Elementes 
hervorgebracht wird, für viele Untersuchungs- und Behandlungsmethoden 
eine zu bedeutende ist. Schaltet man von Anfang an 10—20 Ele- 
mente ein, stellt den in Nebenschluss befindlichen Rheostaten auf 0, 
so kann man durch allmähliche Vermehrung der Rheostatwiderstände 
die Stromstärke in der allen Anforderungen genügenden Weise fein 
und allmählich abstufen. 
$ 95. Nach dem eben Mitgeteilten könnte es nun scheinen, als 
ob die Vorrichtung einer Einschaltung des Rheostaten in den Haupt- 
schluss überhaupt nicht nötig wäre. In Betreff der Modifikation der 
Stärke des konstanten Stromes ist er, wie eben besprochen wurde, 
in der Tat wenig oder gar nicht verwertbar; abgesehen aber von der 
Nützlichkeit dieser Einrichtung für eine feinere Dosirung der Strom- 
stärke bei Anwendung von Extrakurrentströmen (wie oben S. 208 
schon erörtert worden ist), kann man den in Hauptschluss des kon- 
stanten Stroms eingeschalteten Rheostaten auch zur Bestimmung der 
an den verschiedenen Stellen des Körpers durchaus verschiedenen 
Leitungswiderstände benutzen. Hat man z. B. zwei gut befeuchtete 
Elektroden von 5—6 Ctm. Durchmesser an 2 Stellen des mensch- 
lichen Körpers aufgesetzt, z. B. am Vorderarm (Volar- und Dorsal- 
fläche, etwa 2—3 Zoll oberhalb des linken Handgelenks), so ergibt 
sich am ,Galvanoskop bei Anwendung von z. B. 40 Elementen des 
oben beschriebenen, von dem einen von uns benutzten Apparate 
(Siemens’sche Elemente) ein Nadelausschlag von 9°. Verbindet man 
nun den Kupfer- und Zinkpol der Batterie gut metallisch durch einen 
kurzen Leitungsdraht resp. durch Herabdrücken des am Apparate 
angebrachten Knopfes M, wodurch K’ und Z/ leitend verbunden werden 
(siehe die Fig. 77) und nimmt ebenfalls 40 Elemente, so schlägt 
natürlich die Nadel des Galvanoskops bedeutend mehr aus; ist jetzt 
der Rheostat in Hauptschluss, so kann man durch allmähliches Drehen 
der Kurbel von O (worauf er ursprünglich eingestellt war) aufwärts 
schliesslich zu einer Zahl von Widerstandseinheiten kommen, bei der 
die Galvanoskopnadel denselben Ausschlag von 9° zeigt, wie vorhin 
bei Durchleitung des Stromes durch den Vorderarm; der dortige dem 
Strom entgegengesetzte Widerstand ist also gleich dem jetzt vom 
Rheostat angezeigten: nämlich 3800. So fand sich ferner bei Quer- 
durchleitung eines Stromes von 15 Elementen durch die Proc. mastoidei
	        
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