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Diesen Erfahrungssatz von der Größe der Torsionskraft muß man
deshalb als die Grundlage der Theorie des Berfahrens betrachten.
Um dem Leser die Einsicht in das Wesen der Methode möglichst
zu erleichtern, empfiehlt es sich, dieselbe nach folgenden Gesichtspunkten
darzustellen:
I. die physikalischen Hilfssätze,
II. die notwendigen Erfahrungs- und Rechnungsdata,
III. die Entwickelung der Bestimmnngsgleichung.
I. Die Hilfssätze.
1. Nennt man a den Ausschlagswinkel, dann ist bei dem Ge
wichtspendel die in der Richtung der Kreisbewegung gezählte (von der
thätigen Kraftkomponente herrührende) Beschleunigung = g sin «, so
daß die obige Pendelgleichung, in der Form
die aktive Beschleunigung explicite enthält.
2. Ist die in der Richtung der Kreisbewegung gezählte Be
schleunigung des Torsionspendels — y und seine Schwingungszeit
— 0, dann hat man also unter übrigens gleichen Umständen:
3. Die Berbindung beider Gleichungen liefert:
/ : g sin a — t 2 : 0 2 .
4. Stehen ferner zwei Pendel verschiedener Länge (a und A 0 )
unter dem Einflüsse derselben Kraft (z. B. der Schwere), dann ver
halten sich die Schwingungszeiten wie die Quadratwurzeln ihrer
Längen, also:
t : t 0 = y a : Vl 0 •
Wird als Zeiteinheit die Sekunde gewählt und bedeutet X 0 die
Länge des Sekundenpendels, ist also 4 — 1, dann folgt: