20 I. Häufungswerte und Grenzwerte
4. Nur die erste oder nur die zweite Klasse enthält unendlichviele
Glieder. Die Folge läßt sich auf die Form
a lf a 2l a 3 , . . . bzw. b lf b 2 , b 3 , . . . bringen. .
5. Nur die drittte Klasse enthält unendlichviele Glieder. Die Folge
läßt sich auf die Form U/ u , u, ... bringen.
Aus den drei Grundtypen
a ii ct 2 / st 3 / - - -
öl / \ r ^'31 • ■ • \ I
M, u, 11, , . .
ergeben sich die vier anderen durch Zusammensetzung.
§8. Die Limesoperation.
Wenn die Folge u x , u 2l u 3 ,. .. den Grenzwert u hat, so ist es zweck- 1 „
mäßig sich eine veränderliche Größe u zu denken, die die Folge durch
läuft, d. h. zuerst gleich u x wird, dann den Wert u 2 annimmt, hierauf
den Wert u 3 usw. Von einer solchen Veränderlichen sagt man, daß
sie nach u konvergiert, nach dem Grenzwert u konvergiert, dem
Grenzwert u zustrebt, und man schreibt:
lim u — tt (limes u gleich u),
lim es ist das lateinische Wort für Grenze oder Grenzwert. Diese
Formel drückt also aus, daß u sukzessiv gewisse Werte u tl u 2 , v 3 ,
annimmt, die eine Folge mit dem Grenzwert u bilden.
: In jeder Umgebung (u — s, it + e) von n sind, wir wir wissen i
(vgl. § 5), fast alle u n enthalten, u kann also zuerst alle möglichen
Sprünge auf der Zahlenlinie vollführen. Mit zunehmendem n wird <
es aber schließlich so zahm, daß es nicht mehr aus dem Intervall S
(u — k, u st- e) herausgeht. Hierbei ist s eine beliebig gewählte po
sitive Zahl, und gerade darin liegt das Wesen der Limesbeziehung,
daß u jeden verlangten Grad von Zahmheit schließlich erreicht und
behält. xu
Wir wollen uns einen Beobachter vorstellen, der imstande ist, zwei
Punkte der Zahlenlinie, die um mehr als e voneinander entfernt sind, ü
zu unterscheiden, während zwei Punkte, die eine kleinere Entfernung
als £ haben, für ihn nicht mehr unterscheidbar sein sollen. Je kleiner
der „Schwellenwert" c ist, desto genauer oder feiner arbeitet der Be- [