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II. Differentialrechnung
A eilt Häufungswert von u lf u 2 , %,... ist. Es kann keinen Häufungs
wert B geben, der größer als A ist. Um das zu erkennen, braucht
man nur s so zu verkleinern, daß die Intervalle {A — s, A 4- s) und
(B — e, B + e) ganz auseinanderliegen. Dann liegen in dem zweiten
Intervall nur endlichviele u n , weil A -f- £ nur von endlichvielen u n
übertroffen wird. Es kann daher B kein Häufungswert sein. A ist
somit der größte Häufungswert der Folge u x , u 2 w 3 , .... Ganz
ähnlich überzeugt man sich von der Existenz eines kleinsten Häu
fungswertes. Unter den Häufungswerten einer beschränk
ten Zahlenfolge gibt es also einen größten und einen
kleinsten.
Wenn diese beiden äußersten Häusungswerte zusammenfallen, so
liegt eine beschränkte Zahlenfolge mit einem einzigen Häufnngswerte
vor. Das ist aber, wie wir wissen (vgl. § 5), eine konvergente Zahlen
folge, und der Häufungswert ist ihr Grenzwert.
Zweites Kapitel.
Differentialrechnung.
ß 12. Veränderliche und Konstanten.
Eine Veränderliche (Variable) ist eine Größe, die verschiedene
Werte annimmt, eine Konstante dagegen eine Größe, die ihren Wert
nicht ändert. So sind z. B. Größe und Gewicht eines heranwachsen
den Menschen Veränderliche, Meter und Kilogramm, mit denen wir
jene messen, Konstanten. Auch die seit einem bestimmten Zeitpunkt
verflossene Zeit ist eine Veränderliche, während die Sekunde, mit der
wir sie messen, eine Konstante ist.
§ 13. Funktionen einer Veränderlichen.
y heißt eine Funktion der Veränderlichen x, wenn zu
jedem Wert von x ein Wert von y gehört. Bezeichnen wir z. B.
mit x das genaue Lebensalter eines Menschen, mit y die Größe (oder
das Gewicht) dieses Menschen im Alter x, so gehört offenbar zu jedem
Wert von x ein Wert von y. Größe und Gewicht eines Menschen sind
also Funktionen seines Alters.
Andere Beispiele für Funktionen sind folgende: