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Mittelwertsatz. Steigen und Fallen einer Funktion
In Fig. 10 hat die Sehne AB die Richtungskonstante
m-m
b — a
Andererseits ist f{£) die Richtungskonstante der Kurventangente im
Punkte P mit der Abszisse £. Der Mittelwertsatz besagt, daß diese
Tangente parallel zur Sehne ist.
Setzt man a = x und b = x + h oder b = x und a = x-\-h, so
wird sich |, da es zwischen x und x + h liegt, in der Form ^ = ic+ d-h
schreiben lassen, wobei 0 < # < 1 ist. Die Formel des Mittelwert
satzes lautet dann
W + »)-/%_ A , + w) (0 <»<!).
Falls man a = x und b = x-\-h gesetzt hat, ist h positiv; falls man
h = x und a = x + h gesetzt hat, ist h negativ. Die Formel gilt,
sobald f(x) bei x und bei x -f- b stetig ist und zwischen x und
x 4- h überall eine Ableitung hat. Sie lehrt, daß der Diffe-
s / fjß | J%\ —— s(
renzenquotient ———~——- zu den Werten gehört, die die
Ableitung s(x) zwischen x und x + h annimmt.
Aus dem Mittelwertsatz ergibt sich, daß eine Funktion, die in
einem Intervall überall die Ableitung Rull hat, daselbst eine
Konstante ist.
Sind nämlich x und x -f h irgend zwei Werte in jenem Intervall,
so hat man nach jenem Satze:
/0 + h) — f{x) --- hf\x -f &h) = 0,
also f(x -f /¿) --- f(x). Dieses Resultat ist für die Integralrechnung
von Wichtigkeit.
8 28. Steigen und Fallen einer Funktion.
/0) erfülle in (a, b) alle Voraussetzungen des Mittelwertsatzes.
Weiß man überdies, daß die Ableitung für a < x < b stets positiv
ist, so kann man schließen, daß fix) bei wachsendem x zunimmt
oder steigt. Weiß man, daß die Ableitung für a < x < b stets ne
gativ ist, so kann man schließen, daß f(x) bei wachsendem w ab
nimmt oder fällt. Ist nämlich a^x l <fx i ^b, so hat man nach
dem Mittelwertsatz
/Os) ~ /'0i) — Os ~ «Om Oi < S < EZ)
/0,) — /Oi) hat also das Zeichen von s(Q.