Unendliche Reihen
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Eine notwendige Konvergenzbedingung. Die Reihe
U 1 + «2 + W 3 + • • •
sei konvergent und habe die Summe s. Dann ist s der Grenzwert der
Folge s 2 > s 3i - ■ ■> die aus den Partialsummen der Reihe besteht.
Auch die Folge 0,s l ,s 2l .,. hat den Grenzwert s (§ 5, Nr. 2). Daher
hat die durch Subtraktion dieser beiden entstehende Folge
s i, s 2 — s lr 5» — §2,. . . oder u t , u%, u 3f .. .
den Grenzwert Null (§ 9, Nr. 5, Ende), lim?^ ----- 0 ist also eine
notwendige Konvergenzbedingung. Aber im allgemeinen ist sie
nicht hinreichend, wie wir an der Reihe
sehen.
Bei einer alternierenden Reihe vom Leibnizschen Typus ist u n ---- 0
eine hinreichende Konvergenzbcdingung (vgl. S. 65).
Ebenso verhält sich die geometrische Reihe
1 4- x x 2 -f • • •
wie wir jetzt sehen werden. Im Falle | x| > 1 ist sie divergent. In
diesem Falle sind nämlich alle Glieder der Reihe ihrem Betrage nach
größer oder gleich 1. Es ist also die Bedingung lim u n ----- 0 nicht erfüllt.
Wenn aber 12 j < 1 ist, so konvergiert die geometrische Reihe
absolut, d. h. die Reihe 1 + i % | + | # ] 2 + • • • tft konvergent. Um
dies zu erkennen, bilden wir die -r-te Partialsumme *)
und bemerken, daß sie kleiner als
ist. Die Partialsummen der Reihe - liegen also
unterhalb einer endlichen Grenze. Das genügt, wie wir wissen, für
die Konvergenz dieser Reihe. Damit ist die absolute Konvergenz der
Reihe 1 -f- x + x 2 -| sichergestellt. Da bei einer konvergenten Reihe
das allgemeine Glied dem Grenzwert Null zustrebt, so ist im Falle
x i < 1 stets
lim x n == 0
und daher
lim (1 -f x -f • • • + x n ~ r } = lim \—— ----- - 1
1 J 1 — x 1 — x
l) Bgl. Formel (*) auf Seite 11.